Endlich Entlastung für das jedmayer
Bessere Betreuung in Drogenberatungsstelle am Gumpendorfer Gürtel durch neuen Standort im 9. Bezirk.
MARIAHILF. Seit 2012 ist das jedmay-er am Gumpendorfer Gürtel Anlaufstelle für suchtkranke Personen in Wien. Ursprünglich für die Betreuung von 220 Personen pro Tag gedacht, kommen zu Spitzenzeiten über 400 Betroffene ins jedmayer.
Entlastung kommt
Aus diesem Grund wurde ein Jahr lang nach einem passenden Objekt gesucht, um für eine Entlastung und eine optimierte Betreuung von Suchtkranken zu sorgen. Nach der Sichtung von 120 Objekten wurde nun in der Nussdorfer Straße ein geeignetes Gebäude gefunden. Ab 13. November werden dort auf 126 Quadratmetern Beratung und Service für Betroffene, beispielsweise der Tausch von Spritzen, angeboten.
Effizientere Betreuung
Was die neue Beratungsstelle für Mariahilf bedeutet, fasst Sozialarbeiter und Leiter des jedmayer, Roland Reithofer, zusammen: "Wir rechnen damit, dass in etwa 100 Personen pro Tag am neuen Standort Spritzen tauschen werden, was eine deutliche Entlastung für das jed-mayer bedeuten würde." Das entspricht etwa 20 Prozent der betreuten Personen. "Wir können damit viel strukturierter und effizienter arbeiten."
Auch SP-Bezirksvorsteher Markus Rumelhart sieht in der neuen Beratungsstelle eine große Erleichterung für Betroffene und Betreuer: "Das jedmayer am Gumpendorfer Gürtel wird entlastet. Die Betroffenen werden besser verteilt und die Sozialarbeiter können Suchterkrankte intensiver unterstützen."
Ghettos verhindern
Hinsichtlich zahlreicher Proteste von Anrainern des 9. Bezirks ist es Roland Reithofer wichtig zu betonen: "Ich verstehe vollkommen, dass niemand erfreut darüber ist, eine Drogenberatungsstelle vor der eigenen Tür zu haben. Aber wenn wir solche Phänomene an den Rand drängen, haben wir Pariser Verhältnisse und eine Ghettobildung, die ich niemandem wünsche."
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