Mariahilf setzt Zeichen gegen Wiener Polizei-Reiterstaffel
Das Mariahilfer Bezirksparlament spricht sich in einer Resolution klar und deutlich gegen eine Reiterstaffel bei der Wiener Polizei aus.
MARIAHILF. Bei der Mariahilfer Bezirksvertretungssitzung am Donnerstag wurde die Resolution der SPÖ und der Grünen Mariahilfs gegen eine Reiterstaffel in Wien angenommen. Tierschutz, öffentliche Sicherheit, Sauberkeit der Stadt sowie effektiver und kostenbewusster Einsatz öffentlicher Gelder würden gegen eine berittene Polizei sprechen. Man plädiert für eine verbesserte Infrastruktur und wünscht sich sanierte Polizeiinspektionen und weitere Polizei-Fahrräder.
Alleine die Unterbringung der 24 gewünschten Polizeipferde würde 350.000 Euro jährlich kosten, schätzt das Innenministerium. Die Zahlen könnten aber noch zu niedrig sein. In Deutschland kosten zehn Tiere bereits 200.000 Euro – Reinigung und Reparatur des Straßenbelags nicht einberechnet.
Tierschutz? Fehlanzeige!
Keineswegs tierschutzgerecht sei die Ausbildung der Pferde, so SPÖ und Grüne. Pferde sind Fluchttiere und laufen weg, wenn sie sich erschrecken. Diesen Instinkt trainiert man ihnen für den Polizeieinsatz ab. Etwa lernen sie, in explodierende Feuerwerkskörper zu laufen.
Bei Demonstrationen setzt die Wiener Polizei auf die 3-D-Philosophie (Dialog, Deeskalation, Durchsetzung). Nicht erprobt ist dagegen der Einsatz von Reiterstaffeln. Unberechenbare Reaktionen bei Mensch und Tier sind möglich. In Hamburg etwa trat ein Pferd einem Demonstranten ins Gesicht und verletzte diesen schwer.
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