Josef Zeisel
Neuer SPÖ Mariahilf-Klubchef will mehr Partizipation

Josef Zeisel ist der neue Klubobmann der SPÖ Mariahilf. Er nimmt die Position von seinem Vorgänger Sandro Beer an.  | Foto: Salme Taha Ali Mohamed/MeinBezirk
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Vom Klimaschutz zur bevorstehenden Wien-Wahl: Der neue Klubobmann der SPÖ Mariahilf Josef Zeisel spricht mit MeinBezirk über seine Pläne und Visionen für den 6. Bezirk. 

WIEN/MARIAHILF. Mit dem neuen Jahr verabschiedete sich Sandro Beer aus seiner Funktion als Klubobmann der SPÖ Mariahilf. Er bleibt dem Bezirk zwar als Bezirksrat erhalten - er legt aber auch seine Position als Vorsitzender der Mobilitätskommission zurück. 

Sein Nachfolger wurde der ausgebildete Geigenbauer Josef Zeisel. Dieser ist seit 2021 als Bezirksrat tätig. Im Gespräch mit MeinBezirk verrät er, was ihn in die Politik gebracht hat und was er sich für die Zukunft Mariahilfs wünscht. 

"Quasi hineingestolpert"

Wie haben Sie Ihren Weg zur SPÖ Mariahilf gefunden?
JOSEF ZEISEL (SPÖ):Ich bin da quasi hineingestolpert. Ich habe mich für eine Stelle bei der Bezirksorganisation für den 6. und 7. Bezirk beworben. Damals war die SPÖ im Wien-Wahlkampf. Ich habe diesen mitorganisiert und bin ein Jahr später Bezirksrat in Mariahilf geworden.

Hatten Sie sich schon zuvor politisch engagiert?
Während meines Studiums habe ich mich bei einer Initiative für komplementäre Demokratie in Österreich, Deutschland und auf EU-Ebene engagiert. Dabei handelt es sich um eine Brücke zwischen dem Parlamentarismus und der direkten Demokratie.

Hatten Sie ein Schlüsselerlebnis, das Sie politisiert hat?

Der Mauerfall 1989 war sehr prägend für mich. Damals war ich knapp acht, neun Jahre alt. Das hat mich so sehr bewegt, dass ich die ganze Nacht lang vor dem Fernseher gesessen bin und alles mitverfolgt habe. Bis heute interessieren mich der Ost-West-Konflikt und das Spannungsfeld zwischen Kapitalismus und Kommunismus. Ich wollte wissen, wie es dazu kommen konnte und ob es etwas zwischen diesen Wirtschaftsmodellen gibt. Diese Fragen begleiten mich bis heute und haben mich letztlich zur Sozialdemokratie gebracht.

Klimaschutz und Partizipation

Was möchten Sie bei der SPÖ verändern?
Partizipation ist mir in jeglicher Hinsicht wichtig. Politik ist wie eine Farbpalette: Man kann nicht immer nur mit Gelb, Grün oder Rot malen. Es braucht einen bunten Farbmix. In der SPÖ möchte ich den Weg meines Vorgängers weitergehen. Ich will das Potenzial der Mitglieder vor den Vorhang holen und den Teamgeist stärken.

Anfang des Jahres gab der ehemalige Klubobmann der SPÖ Mariahilf, Josef Zeisel (Mitte) sein Amt ab.  | Foto: BV6
  • Anfang des Jahres gab der ehemalige Klubobmann der SPÖ Mariahilf, Josef Zeisel (Mitte) sein Amt ab.
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Welche Themen liegen Ihnen am Herzen?
Der Klimaschutz war mir schon immer ein Anliegen. Wir steuern auf überhitzte Sommer zu und erleben mehr Naturkatastrophen, zuletzt die Überschwemmung des Wienflusses im Herbst. Unser Bezirk ist nur knapp verschont geblieben. Deswegen brauchen wir Veränderungen wie die Umgestaltung der Gumpendorfer Straße. Ökologie und Ökonomie werden oft als Widerspruch gesehen, aber dieser Meinung bin ich nicht.

Wie sollen diese Veränderungen aussehen?
Wir müssen uns genau anschauen, wie wir die dringend notwendigen Veränderungen mit der sozialen und wirtschaftlichen Realität der Menschen vereinen können. Ich finde, das lösen wir als Bezirk vorbildlich, wie wir etwa zuletzt bei der Umgestaltung der Gumpendorfer Straße gesehen haben. Wir sind bei der Bürgerbeteiligung ohne fixe Vorstellungen in die Gespräche mit den Bürgern gegangen. Das Projekt hat sich erst währenddessen entwickelt. Darauf reagieren die Menschen gut. Sie verstehen dann, dass der eigene Parkplatz vielleicht doch weniger wichtig ist, als dass die Straße für alle gut wird.

Positive Rückmeldungen

Wie sehen Sie der Wien-Wahl entgegen?
Wir haben schon im vergangenen Wahlkampf, den ich mitgestalten durfte, weniger den Kampf zwischen den Parteien in den Vordergrund gestellt, sondern das Miteinander. Auch dieses Jahr wollen wir die Gespräche mit den Bürgern intensivieren und nicht gegen andere Parteien schießen. Ich bin zuversichtlich, dass wir unsere Stellung im Bezirk halten werden können. Die Ergebnisse der Nationalrats- und der EU-Wahl haben gezeigt, dass wir einen Vertrauenszuwachs in Mariahilf haben. Das ist ein Zeichen dafür, dass wir gute Arbeit machen, die von den Bewohnern geschätzt wird.

Josef Zeisel fand seinen Weg durch Zufall in die SPÖ Mariahilf. Seit 2021 ist er als Bezirksrat tätig.  | Foto: Salme Taha Ali Mohamed/SPÖ Mariahilf
  • Josef Zeisel fand seinen Weg durch Zufall in die SPÖ Mariahilf. Seit 2021 ist er als Bezirksrat tätig.
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Was mögen Sie an Mariahilf?
Es ist ein sehr diverser Bezirk. Von oben bis unten sowie vom Ring bis zum Gürtel haben wir unterschiedliche soziale Schichten und Bedürfnisse. Wir versuchen immer wieder, das zu vereinen und sichtbar zu machen. Umso wichtiger ist es, dass wir an einem Strang ziehen, etwa durch Bürgerbeteiligungen oder gemeinsame Gespräche.

Welcher ist Ihr Lieblingsort?
Das ist das Grätzl rund um den Oskar-Werner-Platz. Aufgrund seiner Sternform, in der die Straßen zusammenlaufen, und der Ruhe, die dort herrscht, hat man manchmal das Gefühl, auf einem Dorfplatz zu sein. Das finde ich entzückend. 

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Anfang des Jahres gab der ehemalige Klubobmann der SPÖ Mariahilf, Josef Zeisel (Mitte) sein Amt ab.  | Foto: BV6

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