Queer Base mit Menschenrechts-Preis ausgezeichnet

Der Zulauf sei im letzten halben Jahr noch einmal enorm gestiegen, erzählen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vereins. | Foto: BV6
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MARIAHILF. Vor gut einem Jahr waren es 50 bis 60 Menschen, um die sich die dereinst noch recht unbekannte Queer Base gekümmert hat, wie Fedaa Alarnaoot und Marty Huber damals der bz erzählten. Heute sind es an die 200. Auch die Zahl jener, die bei dem Verein, der als Ansprechpartner für lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intersexuelle Menschen auf der Flucht (LGBTIQ-Refugees) fungiert, größtenteils ehrenamtlich arbeiten, liegt inzwischen bei 70. Alarnaoot kommt aus Syrien, Huber aus Wien und sie beide unterstützen unermüdlich Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Identität flüchten mussten.

Vor allem im letzten halben Jahr habe sich der Zulauf massiv gesteigert, berichten die beiden. Einerseits, weil der Verein Queer Base mit Sitz in Mariahilf immer bekannter wurde, andererseits, weil auch die großen Organisationen wie Diakonie, Caritas und Co. sensibler geworden sind, was das Thema betrifft, und viele Menschen an die Queer Base weitervermitteln. Auch aus den Bundesländern, denn viele finden dort keinen Wohnraum oder leben in Angst vor homophoben Übergriffen. Dass in manchen Bundesländern diese Angst nicht ernst genommen und den Menschen nicht erlaubt wird, offiziell nach Wien zu kommen, um nicht aus der Grundversorgung zu fallen, habe Folgen bis zum versuchten Suizid, erzählt Huber. So etwas mache traurig, aber auch wütend. "Das wäre vermeidbar, würde man Geflüchtete als Menschen sehen und erkennen, dass es unterschiedlich verletzbare Gruppen gibt."

Zahlreiche Aktivitäten

Aber nicht nur anhand von Zahlen lässt sich erkennen, wie stark der Verein gewachsen ist – auch wenn es um die Aktivitäten der Queer Base geht, hat sich im vergangenen Jahr sehr viel getan. War es damals vor allem die Suche nach Wohnraum für LGBTIQ-Flüchtlinge, kommen Alarnaoot und Huber heute kaum mehr nach, als sie die Aktivitäten der Queer Base aufzählen. Von der Unterstützung im Asylverfahren, Übersetzungen, der Organisation von Wohnraum und Therapieplätzen über die Beratung bzw. Sensibilisierung von österreichischen Behörden bis hin zu einem Fußballteam und Abenden, an denen man in gemütlicher Atmosphäre zusammenkommen kann, reicht die Palette.

Im Entstehen ist außerdem "Zawaya", eine Plattform, auf der in arabischer Sprache über verschiedenste LGBTIQ-Aspekte informiert werden soll – von grundsätzlichen Dingen wie Safer Sex über Rechtsinfos bis hin zum Umgang mit Diskriminierungen. Dabei wird vor allem ein Ziel verfolgt: Infos in die arabische Community zu bringen. "Wir haben bemerkt, dass Menschen aus dem arabischen Raum zwar kein Problem mit der europäischen LGBTIQ-Community haben, betrifft es aber jemanden aus der eigenen Gruppe, wird das nicht akzeptiert", so Alarnaoot. Das habe nicht zuletzt damit zu tun, dass es bisher eben keine Infos zum Thema in arabischer Sprache im Internet gebe.

Maskiert auf die Parade

So wird die Queer Base auch auf der am 17. Juni stattfindenden Regenbogenparade anzutreffen sein. Für viele wird es das erste Mal sein, offen schwul oder lesbisch auf der Straße unterwegs zu sein. "Das ist aufregend und viele haben Angst, erkannt zu werden, oder vor Übergriffen, die es immer noch gibt. Aber die Parade liefert ja die beste Möglichkeit, diese Gefahr durch queere Maskerade abzufedern", so die beiden. Am Freitag wurde das Engagement der Queer Base mit dem Kreisky-Preis für Verdienste um die Menschenrechte ausgezeichnet. "Wir freuen uns sehr über diese großartige Anerkennung", die nicht nur Alarnaoot und Huber, sondern 34 Menschen am Freitag Abend im Namen der Queer Base im Prunksaal der Nationalbibliothek entgegengenommen haben.

Hintergrund:

Bericht: Sexuelle Identität als Fluchtgrund: "Queer Base" bietet Beratung

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Marty Huber und Fedaa Alarnaoot im Beratungsraum der Queer Base. Die Arbeit geht ihnen so schnell nicht aus.
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