Zubau Volksschule Mittelgasse: Kinderspielplatz statt Ballsportkäftig
Beim Volksschulzubau haben sich nun Bezirksvorstehung, Kindergarten und Schule auf Maßnahmen geeinigt, die für alle tragbar sind.
MARIAHILF. Was in vielen Medien als "Krisengipfel" in Mariahilf dargestellt wurde, war in Wahrheit ein sehr besonnenes Gespräch auf Augenhöhe. Das Thema: Durch den Zubau der Volksschule Mittelgasse soll wichtiger Grünraum im Grätzel auf der Strecke bleiben. Die Teilnehmer: Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ), der Direktor der Schule und Vertreter des Kindergartens, deren Kinder diesen kleinen Park in der Mittelgasse vielfach nutzen.
Die Erwartungen waren hoch, die Elternvertreter wollten die Bauplanung schon umgeworfen sehen. Doch der Bezirkschef spielte die Karten offen aus: "An der Planung sei nicht mehr zu rütteln." Der Bauträger des Projekts ist die Stadt Wien.
Mehr Grün fürs Grätzel Mittelgasse
Dem "Krisengipfel" folgte ein weiteres, medial weniger beachtetes Gespräch. Dabei wurden zwar nicht die Grundpfeiler des Bauprojekts erschüttert, allerdings einige Veränderungen unternommen, die sich zugunsten des Kindergartens entwickeln sollen:
• Am Gehsteig vor dem Zubau werden drei neue Bäume gepflanzt.
• Im zukünftigen Schulgarten wird ein Naschgarten mit Ribisel, Erdbeeren und zwei Obstbäumen errichtet.
• Statt dem geplanten Ballsportkäfig wird es einen grün eingefärbten Mehrzwecksportplatz geben.
• Eine ca 1,2 m hohe Böschung mit Hangrutsche trennt den Mehrzwecksport vom restlichen Garten.
• Im Garten werden neue Spielgeräte, Sitzbänke, Schaukeln und eine Sandkiste errichtet.
• Der heute asphaltierte Bereich wird zur Wiese mit Schotter und Trinkbrunnen.
Dass jetzt mehr Grün eingeplant wird, ist dem Direktor der Volksschule, Josef Heißenberger, zu verdanken, der auf den Ballkäfig verzichtete, heißt es aus dem Büro der Bezirksvorstehung. Nach dem Gespräch sei man wortwörtlich glücklich gewesen. Für den Bezirk sei das ein für alle Beteiligten gutes Ergebnis. Das bestätigt auch Kindergartenleiterin Monika Hohenberger. "Wir hatten ein konstruktives Gespräch und sind zufrieden mit dem Ergebnis. Es kommt ein offener Platz und das passt uns", sagt die Leiterin.
FPÖ kritisiert Bauvorhaben
Kritik kommt allerdings von der Mariahilfer FPÖ. „Nach wie vor wird den Anrainern verschwiegen, dass in Wahrheit fast der ganze Park vernichtet werden soll“, sagt Leo Kohlbauer. Daran würde der Wegfall eines Ballspielplatzes zugunsten eines Kleinkinderspielplatzes nichts ändern. Überhaupt werde eine Neue Mittelschule errichtet, für die es keinen Bedarf gebe, so Kohlbauer.
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