Mein Weg am Alpe-Adria-Trail

#3: Vorbereitungen & Abschiede

Nach dem „Wings For Life World Run“ Anfang Mai bin ich irgendwie nicht mehr so richtig „in Fahrt“ gekommen. Ich war seitdem nur 4x laufen und hab auch sonst nicht viel getan - sportlich gesehen zumindest! 😜 Mein Mann Bertl, Hündin Nala und ich waren ein langes Wochenende in Kroatien... einfach mal abschalten... herrlich! Dann war ich viel mit Freunden unterwegs, mit den Kollegen war ich in München... war richtig cool! Und mit meiner Schwieger-Family waren wir dann noch in der Wachau. Alles im Mai. 🤪 Vielleicht nicht gerade die beste Vorbereitung, aber es war Balsam für die Seele und das zählt ja immerhin auch, oder?

Ach ja, da war ja noch was: die Rax-Wanderung Ende Mai... ich hatte es verdrängt. 15 Kilometer, 700 Höhenmeter... nix Besonderes... mir ist es soooo schlecht gegangen. Ich war kraftlos, hatte Mühe den Rucksack zu tragen, bekam schlecht Luft. Kurz dachte ich schon, der Virus hätte mich nun doch erwischt, aber scheinbar war es einfach ein schlechter Tag. Ein gaaaanz schlechter Tag. Aber meine Freundin hat gesagt: „Hiaz is scho wuascht, waü retourtrainieren konn ma net!“ 🤣 Also bin ich jetzt mal ziemlich entspannt (wehe das stimmt nicht, Connie! ☝️).

Was ich so alles vorbereiten musste:

Die Vorbereitungen starteten im Prinzip schon im September 2021, als ich meine Auszeit genehmigt bekam. Ich hab mir sofort neue Wanderschuhe gekauft, damit ich Zeit genug habe, sie einzulaufen. Ich hab mich für knöchelhohe Salomon-Trekkingschuhe (Modell Robson Mid Gore-Tex) entschieden, weil ich bereits gute Erfahrungen mit meinen niedrigen Salomons gemacht habe und nach probieren von ca. 15 anderen Modellen hab ich gemerkt, dass ich keinen anderen Schuh möchte. Keiner fühlte sich so gut an, keiner war einem gemütlichen Sportschuh so ähnlich. Seit dem mache ich jede Wanderung mit diesem Schuh und ich bin nach wie vor begeistert und hoffe, dass er mich blasenfrei hält.

Im Winter habe ich dann Kontakt mit der Agentur aufgenommen, über die man die Unterkünfte am Trail buchen kann. Die Vorstellung, dass ich täglich — ohnehin schon abgekämpft von der Tagesetappe — mitten in der Hauptsaison nach einem freien Zimmer suchen muss, hat dazu geführt, dass ich alle Unterkünfte im Voraus gebucht habe. Das hat natürlich den Vorteil, dass ich mich unterwegs nicht mehr darum kümmern muss, allerdings bleibt auch der Nachteil, dass ich bei jedem Wetter gehen muss und ich bei der Etappeneinteilung ziemlich unflexibel bin.

Ich hab mich dann immer mehr für Rucksäcke mit größerem Fassungsvermögen interessiert, ein paar Blogs gelesen und einen sehr kompetenten Verkäufer gehabt. Schlussendlich hab ich mich dann für einen „Karrimor“ 40-Liter Rucksack entschieden. Ich werde meine Sachen selbst tragen und keinen Gepäcktransfer nutzen. Wahrscheinlich bereue ich das noch, aber was soll’s... wenn man schon so etwas macht, dann richtig und mit seinem ganzen Gepäck am Rücken. Ich hab bis jetzt 3 Wanderungen (jaaaa, zu wenig, ich weiß!) mit dem großen Rucksack und voll bepackt gemacht und es war eigentlich ok, nicht geil, aber ok! 😁
Das mit der Packing-List und dem Einpacken ist auch so eine Challenge... ich bin ständig am Ergänzen der Liste und nach jeder Wanderung mit dem 40l-Rucksack streich ich wieder was weg... Fakt ist: gemütlich wird das nicht! 😰

Natürlich gab es auch in der Arbeit einiges vorzubereiten. Ich hab mir echt viel Druck und Stress gemacht, um die 4 Monate meiner gesamten Auszeit so vorzubereiten, dass meine Kolleginnen, die mich dankenswerter Weise vertreten werden, auch noch einen schönen Sommer haben. Viele Stunden vorm Computer, viele schlaflose Nächte, viele Magenschmerzen... aber im Endeffekt hab ich es ganz gut hinbekommen, denke ich. 

* Minimalistisch packen lernen ✅
Das ist eine wahre Herausforderung. Ein 40l-Rucksack ist nicht ganz so groß, wenn man bedenkt, dass ich fast 6 Wochen unterwegs bin. Noch dazu soll er halbwegs erträgliches Gewicht haben. Luxusartikel gibt es da kaum (auch mein geliebtes Glätteisen muss zuhause bleiben😬) und natürlich muss ich immer wieder Wäsche waschen.

* ein Buch und Blogs über den Alpe-Adria-Trail lesen ✅
Hab ich gemacht, ist aber schon ziemlich lange her... das ein- oder andere kann man allerdings lernen und für sich mitnehmen!

* Etappen anschauen/durchgehen und in die App laden ✅❌
Ich hab mir jede Etappe in die Komoot-App geladen und auch in die eigene AAT-App, so dass ich auch offline Zugriff auf die Karte/n habe. Wirklich durchgegangen bin ich den Weg aber nicht. Ich mach das dann einfach Tag für Tag... kann ich mir ohnehin nicht merken und hab dann ja sonst nichts zu tun.

* Zuhause alles "regeln"  ✅
Rechnungen zahlen, alles wegräumen, putzen... Vielleicht ist es ein Tick von mir, aber wenn ich länger weg bin, muss das Haus sauber hinterlassen werden - so will es das Gesetz... oder ich! 😝 

* Meinem Mann kochen lernen ❌
Das hat dann wohl nicht so gut geklappt. Nachdem er schon beim Nudeln kochen kurz vor einem BurnOut war, haben wir uns darauf geeinigt, dass wir es dabei belassen. Gott sei Dank isst er in der Arbeit mittags warm und die Schwiegas wohnen vis à vis. Außerdem wird sich sein Kebab-Freund über mehr Umsatz freuen. Ich bin sicher, er wird überleben. 🥴

* Meinem Mann Wäsche waschen lernen ✅
Ja, kann man lassen. Bei der Einschulung auf die Waschmaschine hatte ich zumindest ein gutes Gefühl. Meine Freunde habe ich gebeten, mit ihm shoppen zu fahren, sollte doch was schief gehen.

* Freunde & Familie knuddeln ✅
In den 2 Wochen vorm Trail hatte ich schon frei und das war auch gut so. Ich habe Freunde & Familie besucht, ein kleines Abschiedsfest gegeben und mich von meinem Papa am Grab verabschiedet und ihn gebeten, dass er ein Auge auf mich hat. 
Ich werde die Leute rund um mich vermissen, auch wenn ich in knapp 6 Wochen wieder zuhause bin... ich hab gern meine Freunde & Family um mich. Ich bin das so gewöhnt und so aufgewachsen. Vorallem meine Mam und Schwester seh ich regelmäßig beim "Familienkaffee"... wird komisch, aber in Zeiten wie diesen gibt es ja viele Möglichkeiten! (by the way: mach dir keine Sorgen, Mutti, ein paar mal schlafen und zack... sitzen wir wieder auf deiner Terrasse und chillen gemeinsam! 💕)

* Mich wie irre freuen ✅

* Mich wie irre fürchten ✅

Es geht los!

Und jetzt sind alle Vorbereitungen erledigt und es geht endlich los. Bertl, Nala und ich machen uns morgen auf den Weg nach Heiligenblut, wo ich dann übermorgen, am 15. Juni, meine erste Etappe von der Kaiser Franz Josefs-Höhe starte. Die beiden bleiben für 2 Nächte bei mir, immerhin haben wir auch unseren 11. Hochzeitstag. Außerdem kommt mein Mann (natürlich mit meinem vierbeinigen Baby 🐶) in gut 2 Wochen für ein verlängertes Wochenende nach und dann noch einmal für 1 Woche (ohne Nala), wo er mich am Trail begleiten wird. Den Rest gehe ich alleine.

Pfiati Komfortzone! 🙋‍♀️

HIER geht's zur Übersichtsseite

***

^{Wem das zu weit ist, zu viele Höhenmeter oder zu wetterunsicher, der kommt ins sonnenreiche Burgenland - mit 300 Sonnentagen und einem vielfältigen Angebot an Ausflugszielen bietet das Burgenland Erlebnisse für die gesamte Familie.
Ob Radfahren, Wandern, Nordic Walken oder Laufen - das Burgenland bietet Bewegungshungrigen eine Fülle von Möglichkeiten.}