Mein Weg am Alpe-Adria-Trail
"Back on Track": Zurück am Alpe-Adria-Trail

16 Monate nach der "Erstbegehung" bin ich wieder zurück am Alpe-Adria-Trail — diesmal allerdings in Begleitung!
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  • 16 Monate nach der "Erstbegehung" bin ich wieder zurück am Alpe-Adria-Trail — diesmal allerdings in Begleitung!
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Das ist die Geschichte der vergangenen Woche... Die Geschichte meiner Rückkehr zum Alpe-Adria-Trail. Wahrscheinlich fragt ihr euch jetzt, warum ich wieder am Trail war? Tja, ihr könnt euch bestimmt noch dran erinnern, dass ich letztes Jahr die ein- oder andere Etappe aufgrund von Unwettern und Bränden nicht im Original machen konnte. Ich musste gesamt 5 Etappen anders gehen und mir meinen eigenen Weg suchen.
Und steckt nicht in jedem von uns ein kleiner "Monk"? 😬 In mir auf alle Fälle, denn ich wollte unbedingt jede Etappe original gegangen sein und so führte mich dieses Vorhaben wieder zurück auf den Trail. Aber diesmal nicht alleine...

Etappe 17/Tag 1: da bin ich wieder!

Wir sind am Sonntag, 22. Oktober, nach Bad Kleinkirchheim angereist. Wir, das sind mein Mann Bertl, unsere Hündin Nala und ich, denn nochmals wollte ich mich nicht alleine auf den Weg machen. Bertl hat das Auto nach Arriach gestellt, damit wir dann am nächsten Tag nach der Tour gleich weiterfahren konnten zur nächsten Etappe nach Italien. Nala und ich entspannten uns im Zimmer des coolen COOEE Hotels. Eigentlich wollte er ein Taxi zurück nach Bad Kleinkirchheim nehmen, aber gut... ganz "Bertl-like" ist er einen Teil zurückgelaufen und den restlichen Teil per Anhalter gefahren.

E 17: Bad Kleinkirchheim - Arriach

Gesamtzeit: 6:10
Gehzeit: 4:20 (angegeben: 7:00)
Kilometer: 18,4
Bergauf: 1.110 Hm
Bergab: 1.300 Hm

Am Montag starteten wir frühmorgens die 17. Etappe, die ich aufgrund der schweren Unwetter im letzten Jahr eben nicht machen konnte, weil Arriach total überflutet war und für lange Zeit komplett gesperrt war. Es ging gleich mal steil bergauf und ich hatte schon wieder vergessen, wie sehr ein schwerer Rucksack einen beim Bergaufgehen belasten kann... und vielleicht meine mangelnde Kondition, denn diesmal bin ich ziemlich untrainiert. Seit Mai bin ich kaum gelaufen, hab keine Wanderungen gemacht und war den Sommer über total faul - bis auf die kurzen Spaziergänge mit Nala. 🥴
Und der Rucksack war auch nicht leichter als letztes Jahr, denn egal ob du 5 Wochen oder 5 Tage unterwegs bist, du brauchst fast das gleiche. Ein paar Klamotten weniger, dafür aber das ganze Zeug für Nala. Zumindest musste ich die schweren Futterdosen nicht schleppen - eindeutig Männersache! 😜

Fast am Gipfel angekommen, machten wir Pause bei der Bergstation Kaiserburg. Natürlich hatte nichts offen, aber wir waren schon froh über den Windschutz bei der Terrasse des Restaurants, denn es stürmte ganz ordentlich. Wir tranken, snackten und rasteten, bevor es weiter rauf ging zum höchsten Punkt der Etappe - dem Wöllaner Nock auf 2.145m!

Wöllaner Nock, 2.145m

Sehr schöner Rundumblick mit massivem Wind! Wir gingen einige Schritte weiter runter zum Vorderen Wöllaner Nock auf 2.090m, wo uns der Wind noch immer genau so stark um die Ohren wehte. Schnell noch ein paar Fotos und weiter ging's den Berg wieder runter, wo wir nun auch die Sonnenstrahlen besser spüren konnten, denn der Wind hatte endlich nachgelassen. Wir genossen die Aussicht auf die samtigen Nockberge und konnten uns an den herrlichen Herbstfarben der Bäume gar nicht satt sehen — schön, so ein Herbst in den Bergen! (dachte ich da zumindest noch! 🙈).

Nala-Baby und ich - Dreamteam!
wunderschöner Herbst in den Nockbergen

Wir wanderten bergab Richtung Arriach und machten noch kurz Halt beim "geografischen Mittelpunkt von Kärnten".
Im Tal angekommen, mussten wir einer Kuhherde ausweichen und dafür mehrmals über und unter Stacheldrahtzäune klettern. Sie haben Nala gleich mal so fixiert, dass ich mich nicht durchgehen hätte getraut. Kuh-Angst nicht überwunden, schon gar nicht, wenn der Hund dabei ist! 😰

Auch in Arriach hatte nichts offen. Nicht schön, nach so einer anstrengenden Wanderung, denn das Bedürfnis nach einem kühlen Bier war ziemlich groß. Wir mussten einige Orte weiterfahren,, bis wir dann endlich bei einem Einkaufszentrum in einem Café ein Glas Bier ergatterten.

Noch am selben Tag fuhren wir weiter nach Italien, genauer gesagt nach Duino, wo unser Weg weiterging. In der "Villa Borgo Duino" wurden wir herzlich empfangen und genossen in unserem eigenen, kleinen Garten 2 große "Lasko" (Anm.: slowenische Biermarke, die wir sehr mögen). So kann man einen Tag perfekt beenden. 🤗

Ankunft in der "Villa Borgo Duino": Prost!

E 34: Duino - Villa Opicina

Gesamtzeit: 7:40
Gehzeit: 5:33 (angegeben: 7:45)
Kilometer: 28,5
Bergauf: 550 Hm
Bergab: 250 Hm

Die nächsten 4 Etappen von Duino zu unserem Ziel nach Muggia konnte ich 2022 nicht gehen, weil es überall brannte. Duino wäre ja am Tag X — also dem Tag, an dem ich mitten in die Feuer geraten bin — mein Ziel gewesen. Ich bin dann ja einen anderen Weg über Triest nach Muggia gegangen.
Wie auch immer, wir starteten die Etappe Richtung "Castello di Duino". Das Schloss steht wunderschön auf den Klippen, wo uns der bekannte und schöne "Rilke-Weg" entlang des Meeres bis nach Sistiana begleitete.

Etappe 34/Tag 2: Blick auf's Meer in Duino - die Regenwolken hängen tief...
  • Etappe 34/Tag 2: Blick auf's Meer in Duino - die Regenwolken hängen tief...
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Castello di Duino/Schloss Duino

Die Regenwolken hingen bereits tief und kurze Zeit später regnete es auch schon. Mal leichter, mal stärker. Wir wanderten durch den Triestiner Karst und durch viele, kleine Bergdörfer, wo es mehr Hunde als Menschen gibt. Die meisten Vierbeiner waren richtig böse und bellten uns lautstark an. Ja, ganz normales Revierverteidigungs-Verhalten, aber wenn man selbst einen Hund mit hat, macht einem das oft schon ziemlich Angst, vor allem waren nicht alle eingesperrt. 😱

Auch hier hatte nichts offen und wir machten Rast in einer (ziemlich heruntergekommenen) Bushaltestelle. Zumindest konnten wir dort im Trockenen jausnen. Der Regen wurde stärker und Nala hatte so gar keine Lust mehr - wir übrigens auch nicht. 😖😫 Aber half ja nichts, wir mussten weitergehen und waren auch schon patschnass. Die Strecke war wirklich nicht schön und hatte nun auch gar nichts mehr zu bieten - auch keine Gaststätte. Wir schleppten uns weiter nach Prosecco (ja, genau - dieses Dorf ist Namensgeber für den Prosecco), wo wir endlich ein "Wirtshaus" fanden und gleich mal ein großes Bier schnappten. Wir rasteten uns etwas aus und Nala schlief schon am Boden neben uns ein. Allerdings hatten wir noch 4,5 Kilometer vor uns - immer etwas bergauf! So entschieden wir uns, den Weg fortzusetzen. Es schüttete immer stärker und der Sturm machte es richtig ungemütlich. Kurz fragte ich mich schon, warum ich so bescheuert bin und mir das wieder antue, denn das Wetter war richtig ekelhaft! 🙄🙈

Weiter geht's im Regen... noch 4,5 Kilometer bis zum Ziel.
  • Weiter geht's im Regen... noch 4,5 Kilometer bis zum Ziel.
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Kurz vor 17 Uhr kamen wir endlich im Appartement in Villa Opicina an. Das Appartement war ganz ok, die Gegend nicht sehr schön, aber das spielte keine Rolle für uns. Wir wollten nur noch aus den nassen Sachen raus... und sitzen! Nala wickelten wir ins Handtuch, sie war natürlich auch ganz nass und ziemlich fertig, waren immerhin knapp 30 Kilometer! Sie verschlief gleich mal auf der Couch. Wir versuchten, unsere Sachen zu trocknen - die Wanderschuhe wurden vorm Backrohr "geparkt". 😅

Nach fast 30km endlich in Villa Opicina angekommen - Nala ist k.o.! :(
  • Nach fast 30km endlich in Villa Opicina angekommen - Nala ist k.o.! :(
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Alles nass! Der Versuch, die Schuhe wieder trocken zu bekommen!
  • Alles nass! Der Versuch, die Schuhe wieder trocken zu bekommen!
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Bertl besorgte noch Frühstück für den nächsten Tag vom nahegelegenen Supermarkt. Eigentlich wollten wir Pizza essen gehen, aber bei dem Sauwetter hatten wir keine Lust darauf, nochmals rauszugehen und so bedienten wir uns schon heute am Frühstück für morgen! 😁 Wir gingen zeitig ins Bett, denn in der ganzen Wohnung war es kalt. Gegen 4.15 Uhr wurde ich munter und hatte ziemlich Halsweh - bitte jetzt nicht krank werden! 🙏 Hab eine Tablette genommen und wieder verschlafen. Was für ein anstrengender Tag!

E 35: Villa Opicina - Lipica

Gesamtzeit: 4:00
Gehzeit: 2:58 (angegeben: 5:00)
Kilometer: 15,1
Bergauf: 200 Hm
Bergab: 110 Hm

Am Morgen des 25. Oktobers haben wir gleich mal unsere Sachen geföhnt. Im Appartement war es ziemlich kühl und es gab keine warmen Heizkörper, so dass die Sachen nicht trocken waren.
Nach dem Frühstück gegen 9.30 Uhr starteten wir die Tour nach Lipica, worauf ich mich schon sehr freute, weil ich wusste, dass dort die wunderschönen Lipizzaner auf uns warteten. Das Wetter war besser, meist bewölkt, aber kein Regen. Die Strecke führte meiste Zeit durch den Wald, felsigen Wald! Der Boden war dort anders wie bei uns. Es gab viele Steine und Felsen, weil man meiste Zeit durch Karstgebiet läuft. Nicht sehr schön zu gehen und auch anstrengender, als normaler Waldboden, weil man leicht ausrutscht, vorallem, wenn alles nass ist!

Weg Richtung Slowenien

Die heutige Strecke war kurz und eher langweilig. Man ging wieder durch ein paar Bergdörfer, überquerte die Grenze nach Slowenien und lief zum Schluss am "Josef Ressel-Fußweg" entlang, der vermutlich der schönste Teil dieser Strecke war. Wir rasteten und hatten diesmal selbst ein Bier mit, denn eines haben wir gelernt: verlass dich nicht auf offene Gaststätten! 🙃

In Lipica angekommen, führte uns der erste Weg gleich mal zu einer Herde Lipizzaner-Pferde. Sie sind einfach so schön und ich wollte gar nicht mehr weggehen. Nala war eifersüchtig und hat die Pferde angebellt... und mich... sie hasst es, wenn ich andere Tiere streichle! "Einzelhund" halt" 🙄🤣

Ich bin verliebt in diese schönen Pferde
Da sind sie schon - die wunderschönen Lipizzaner
  • Da sind sie schon - die wunderschönen Lipizzaner
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Wir checkten im schönen und modernen 4-Sterne-Hotel Maestoso ein und freuten uns über das superschöne Zimmer mit Balkon und Aussicht. Ein Golfplatz, das Lipizzaner-Gestüt mit 300 Hektar Grünfläche, rund 300 Lipizzaner-Pferde und ein Hotel - mehr gibt es nicht in Lipica! Und trotzdem war es superschön dort. Von der lässigen Hotelbar holten wir uns Kaffee & Tiramisu und dann gingen wir ins Gestüt. Der Eintritt mit € 18,- ist nicht wenig, vor allem, wenn man so wie wir anfangs keine Pferde sieht, weil alle irgendwo in den Außengestüten sind. Es war nur eine Reisegruppe dort und wir 2 (Nala musste am Zimmer bleiben!) und nach und nach kamen die Pferde zurück von den Weiden. Ich hab sie gestreichelt und beobachtet und festgestellt, dass ich Pferde echt ganz gerne mag. Kurz vorm Schließen haben wir noch beim Kutschentraining zugesehen und wenn man einen "Bertl" mit hat, dann schaut man nicht nur zu, sondern ist gleich mal live dabei! 😂👌

Beim Abendessen ging's ziemlich rund, das ganze Hotel war voll mit Franzosen, älteren Herrschaften, die sich sehr viel zu erzählen hatten. In der Hotelbar wussten wir dann auch, was es mit der großen Reisegruppe auf sich hatte: es war eine französische Pensionisten-Tanzgruppe, die an diesem Abend wesentlich fitter waren, als wir 2! 😄

E 36: Lipica - Bagnoli della Rosandra

Gesamtzeit: 5:20
Gehzeit: 3:52 (angegeben: 6:00)
Kilometer: 17,8
Bergauf: 310 Hm
Bergab: 640 Hm

Vorbei am Pferdegestüt Lipica ging es bergauf durch den Wald bis zum höchsten Punkt der Etappe zum "Monte Kokos".

Höchster Punkt des Tages: Mount Kokos

Die Strecke war anfangs nicht sehr aufregend - Wald, Karst, Feldwege! Aber die schönen Herbstfarben begleiteten uns und manchmal ließ sich auch die Sonne blicken. Alles war ruhig, bis wir zum Ort "Krvavi Potok" kamen. Von der Ferne sah ich 2 Hunde frei laufen, ca. 300 Meter von uns entfernt. Ich sah dann aber auch die Besitzerin und dachte mir nichts. Aber dann liefen die beiden über eine Böschung in unsere Richtung und ich bekam echt ziemlich Angst. Ich hatte meinen Walkingstock in der Hand und Bertl hat sich gleich mal den 2. aus meinem Rucksack gezogen. Die Hunde umkreisten uns und sie bellten uns an. Wir haben sie mit den Stöcken von uns ferngehalten und uns sowie Nala damit verteidigt. Sie hatte Angst und bellte kaum. Ich hatte echt Schiss, dass sie zubeißen, denn sie waren größer als Nala (Staff-Mischlinge) und nicht gerade freundlich. Immer wieder haben wir sie mit den Stöcken attackiert und angeschrien - ich auf Englisch, keine Ahnung, warum ich dachte, die slowenischen Hunde verstehen mich besser, wenn ich Englisch rede! 😂
Ich hatte gar nicht so Angst um uns, sondern viel mehr um Nala und wir verteidigten sie mit aller Kraft... Mutter-/Vaterinstinkt eben! 🤷‍♀️🤷😉
Die Besitzerin war jetzt endlich auch da und leinte die beiden Ausreisser wieder an, sie hat sich entschuldigt, aber ich hab auch sie angeschrien, meine Angst war zu groß, um ihr zu verzeihen! Naja, ist ja nochmals gut gegangen. Gott sei Dank hatte zumindest eine Tankstelle in der Nähe offen, wo wir uns nach diesem Schock natürlich 2 Laško verdient hatten.

Ein Bier nach der Hundeattacke musste sein - zur Nervenberuhigung!
  • Ein Bier nach der Hundeattacke musste sein - zur Nervenberuhigung!
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Mehrmals überquerten wir die Grenze, man bewegte sich ständig zwischen Slowenien und Italien. Ein paar Meter unterhalb des Weges war eine "Weinbar" angeschrieben. Dem musste ich natürlich nachgehen.

Ein paar Minuten später sahen wir einige Meter unterhalb des Weges eine Gams - das Wappentier der Brauerei Laško. Eigentlich waren es 2, eine kleinere und eine große, die genauso aussah wie jene am Logo der Biermarke. Wirklich schön! 😍

Eine "Lasko-Gams" - wie schön!

Wir überquerten das Rosandra-Tal, was bedeutet, zuerst ganz runter und auf der anderen Seite wieder ganz rauf. Dafür war der Ausblick herrlich und die Gegend sicher einer der schönsten Abschnitte am italienischen Trail. Wir machten Pause mit Blick auf den wunderschönen Wasserfall.

Blick ins "Val Rosandra"
Rosandra-Tal - wunderschön!

In Bagnoli della Rosandra angekommen, suchten wir gleich nach unserem gebuchten Appartement, aber leider war niemand da! Ich hab die Vermieterin angerufen, die sich gleich entschuldigte und meinte, sie hätte auf uns vergessen und sei nicht zuhause! Na das kann man brauchen nach so einem Tag. 😩 War aber dann nicht ganz so schlimm, sie hat 30 Minuten später einen Freund geschickt, der uns aufsperrte und alles zeigte. Und er hat uns als Entschädigung 2 Bier vor die Tür gestellt! Sehr symphatisch, der Typ! 😜 Zufällig hab ich in mein GMX-Mailkonto reingeschaut, keine Ahnung warum. War wohl schon so eine Art "Eingebung"! Ich entdeckte voller Ärger, dass uns die Unterkunft für nächsten Tag in Muggia abgesagt hat... wegen "Überbuchung" schrieb Booking.com! Ich war ziemlich sauer und hab später zuhause auch den Vermieter angeschrieben, der sich 100x entschuldigte und mir erzählte, dass das Meer übergelaufen und das Wasser bis ins Appartement geronnen sei... da haben wir die Absage natürlich auch verstanden! Wie auch immer, ich hab dann noch schnell ein Zimmer in einem Hotel gebucht.
Am Abend gingen wir noch ins Dorf und stellten fest, dass noch keines der Dörfer so belebt war wie dieses. Wir aßen Pizza in einer einheimischen Gaststätte und fühlten uns sehr wohl dort. Es lief italienische Musik und die Pizza war außerdem wirklich gut! 😋
Es begann zu regnen und die Wetterprognose für den nächsten Tag war richtig mies. Starkregen, Sturm und Gewitter. Wir beschlossen, dass wir am nächsten Morgen spontan entscheiden, ob wir weitergehen oder noch eine Nacht hier verbringen.

E 37: Bagnoli della Rosandra - Muggia

Gesamtzeit: 5:45
Gehzeit: 4:12 (angegeben: 7:00, allerdings Strecke nicht ganz gleich)
Kilometer: 19,3
Bergauf: 630 Hm
Bergab: 710 Hm

Am Freitag morgen schauten wir vor die Tür und es regnete nicht. Es standen Croissants und Muffins vor der Tür. Eine weitere Entschuldigung der Vermieterin, weil sie uns am Vortrag vergessen hatte. Sehr nett!
Wir beschlossen, die letzte Etappe zu Ende zu bringen, auch wenn wir wussten, dass das Wetter nicht gut sein wird. Aber wird schon nicht so schlimm werden...
Gegen 9 Uhr starteten wir Richtung Dorfplatz und kauften uns Proviant für die Wanderung, denn auch hier werden wir unterwegs nichts kaufen können und es wird eine lange und sehr anstrengende Etappe. Der Metzger meinte es gut mit uns und schnitt einen halben Kilo Käse in unsere Semmel. Man merkte seine "Liebe zum Käse"! 😂 🤣

Der Metzger zeigt deutlich seine Liebe zum Käse! ;o)
  • Der Metzger zeigt deutlich seine Liebe zum Käse! ;o)
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Die Etappe startete gleich mal ziemlich steil den Berg hinauf. Mir ging's irgendwie nicht so gut, ich fühlte mich nicht fit. Klar, zu wenig Training, aber sicher war ich nicht 100%ig gesund. Ich hab jeden Tag eine Tablette genommen, seit wir so nass geworden sind. Vermutlich hab ich mich etwas verkühlt. Umso höher wir kamen, umso schlechter wurde das Wetter. Zuerst konnte man noch das Meer und Triest sehen, aber schon bald sah man gar nichts mehr.

Noch sieht man bis Triest...

Es stürmte und der Regen wurde immer heftiger. Wir verpackten uns und unsere Rucksäcke und trotzdem war binnen kürzester Zeit alles nass.

Wir gingen extrem schnell, es war schon fast wie laufen. Als wir am Gipfel ankamen, sah man fast gar nichts mehr. Es blitzte und donnerte und wir waren mitten im Unwetter. Ich hatte furchtbare Angst und da war er wieder, der Gedanke: "Warum zum Teufel tust du dir das an?"

Aber viel nachdenken konnte ich nicht, denn ich musste mich auf den Weg konzentrieren und den schnellen Schritt beibehalten. Als es dann sehr laut neben uns krachte, wusste ich, dass in der Nähe ein Blitz eingeschlagen hatte und meine Angst wurde immer größer. Nala machte es komischerweise nichts aus. Sie lief mit uns mit, als wäre alles ganz normal. Das Wasser lief durch unsere Schuhe und wir waren wieder mal patschnass. Als wir endlich die Burg Socerb erreichten, ließ der Regen etwas nach. Wir suchten Unterschlupf, aber es war alles geschlossen. Wir gingen ins Dorf und das große Unwetter war vorerst vorbei. Der Regen allerdings nicht. Wir liefen weiter den Berg hinunter und beschlossen, die nächste Steigung zu umgehen. Nochmals hab ich die Nerven nicht, mitten am Berg in ein Unwetter zu geraten. Bertl suchte uns einen Weg und der war gar nicht mal so schlecht. Wir gingen einen idyllischen Waldweg unterhalb des 2. Berges und kamen langsam in Richtung 3. Steigung, die wir dann aber ohne Unwetter und ohne Regen meisterten.

Gegen 14.30 Uhr kamen wir in Muggia an. Wir strahlten mit der Sonne um die Wette und waren heilfroh, dass wir diese und natürlich auch die anderen Etappen geschafft haben und trotz einiger Abenteuer nichts passiert ist. Nun war ich wieder da, am Ende der Reise. Diesmal von der anderen Seite und am Originaltrail. Schön!

Dreamteam - gemeinsam bis nach Muggia!

Wir genossen, wie immer, unser Abschlussbier im Hafen von Muggia und zogen dann in unser Hotel weiter. Das Panorama Hotel wird seinem Namen gerecht, denn der Ausblick von unserem Balkon war wirklich herrlich! Der tolle Meerblick ließ uns nochmals zurückblicken auch diese aufregenden Tage. 

Nala liebt Seaview
Muggia versinkt im Wasser...

Das Abendessen in der "Trattoria al Castello" war wirklich hervorragend. Nala ließen wir im Zimmer, denn die war natürlich auch richtig müde.

Morgens am Hafen von Muggia - bestes Team!

Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem äußerst verrückten Raser-Taxi zurück nach Duino, um unser Auto von dort abzuholen. Ich hatte echt Schiss im Taxi - Nala übrigens auch! Er fuhr wie ein Irrer mit uns. Naja, zumindest waren wir schnell in Duino und konnten dort noch die Sonne am Hafen genießen. Danach ging's noch zum Schloss Miramare und im Anschluss fuhren wir nach Triest.

Schloss Miramare Nähe Triest
Canale Grande, Triest

Wir schauten uns die Stadt an, genossen gutes Essen in unserem Hotel "The Modernist", tranken Kaffee am Canale Grande und fuhren am nächsten Tag gesund und glücklich wieder nachhause.

Piazza Unita d'Italia

RESÜME:
Es war gut, dass ich zurückgekehrt bin. Ich musste das für mich abschließen und diese Etappen noch gehen. Ich bin sehr froh, dass ich dieses Mal nicht alleine war, denn plötzlich konnte ich mir überhaupt nicht mehr vorstellen, dass ich 5 Wochen alleine unterwegs war. Scheinbar wird man mit jedem Jahr ängstlicher... oder vorsichtiger? 🤔
Ein Riesen-Dankeschön 🙏 an meinen Mann Bertl, der sich das mit mir und für mich angetan hat. 🫶
Der Alpe-Adria-Trail ist meistens wirklich schön, man sollte die Strecken aber nicht unterschätzen und sich vorallem gut vorbereiten! Die österreichischen Etappen sind meiner Meinung nach die schönsten, auch in Slowenien gibt es viele schöne Streckenabschnitte. Der italienische Teil war niemals mein Freund - beruhte wohl auf Gegenseitigkeit! 🔥⛈️💨⚡️

Und eines ist fix: das Kapitel "Alpe Adria Trail" ist für mich nun für immer geschlossen! 💚😊💙

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