Ausstellungseröffnung in Hirm
"asozial – Ausgrenzung gestern und heute"
Am Dienstag, den 1. Juni 2021 wurde die Ausstellung „asozial – Ausgrenzung gestern und heute“ im Dorfsaal in Hirm eröffnet. Die Wanderausstellung des Instituts für Konfliktforschung behandelt die Verfolgung von als „asozial“ stigmatisierten Frauen und Mädchen im Nationalsozialismus.
HIRM. Gemäß den geltenden Bestimmung in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie fand die Eröffnung der Ausstellung mit beschränkter Gästezahl statt. Eröffnet wurde durch LH-Stv. Astrid Eisenkopf. Sie mahnte eingangs, dass die Gräueltaten des NS-Regimes nicht in Vergessenheit geraten dürfen, bei gleichzeitiger Verantwortung im Heute: „Wir müssen entschieden jeder Form von Hass und Ausgrenzung entgegentreten.“
Arbeitslose nicht vorverurteilen
Die Kuratorinnen der Ausstellung Dr.in Helga Amesberger und Dr.in Brigitte Halbmayr gingen in ihren Vorträgen einerseits auf die Hintergründe und Entstehung der Ausstellung ein. Aufgezeigt wurde sowohl die Systematik der Verfolgung als auch die Gewalterfahrungen und Lebensgeschichten einzelner Frauen und Mädchen.
Andererseits wurden Kontinuitäten der verwendeten Zuschreibungen wie „arbeitsscheu“ oder „moralisch verkommen“ bis ins heute nachgezeichnet und diskutiert. Insbesondere die nach wie vor im politischen Diskurs oft bediente Abwertung von Arbeitslosen und SozialhilfeempfängerInnen war Thema.
„In der größten Arbeitsmarktkrise der 2. Republik, die nach wie vor andauert, mehren sich schon jetzt wieder Stimmen, die Arbeitslose als 'faul' bezeichnen oder ihnen Arbeitsverweigerung vorwerfen. Hinterfragen anstatt Mitheulen wäre hier angebracht und zwar hinsichtlich Arbeitsbedingungen und Löhne“, so die Vorsitzende der FreiheitskämpferInnen Gabi Tremmel-Yakali in ihren Schlussworten.
Weitere Infos zur Wanderausstellung
Die Ausstellung gibt einen Überblick über die wichtigsten Aspekte der Verfolgung von Mädchen und Frauen als „asozial“ Stigmatisierte: Sie geht auf die Begrifflichkeiten, die dominanten Zuschreibungen, die rechtlichen Grundlagen, die behördlichen Strukturen und auf die Bedingungen der Haft in Konzentrationslagern ein. Zudem thematisiert die Ausstellung Kontinuitäten im Umgang mit vermeintlich „Anderen“. Es wird gezeigt, dass Tendenzen der Ausgrenzung, Stigmatisierung und Disziplinierung eine jahrhundertealte Geschichte haben, die in der Radikalisierung im Nationalsozialismus ihren Höhepunkt, nicht aber ihren Endpunkt fand.
Ausstellung läuft bis 24. Juni
Die Ausstellung – organisiert von den FreiheitskämpferInnen Burgenland in Kooperation mit den SPÖ Frauen, der Sozialistischen Jugend, dem BSA und den Kinderfreunden Burgenland – kann noch bis einschließlich 24. Juni im Dorfsaal in Hirm (Hauptplatz 1) besichtigt werden.
Geöffnet ist jeden:
- Dienstag von 9:30 Uhr bis 11:30 Uhr
- Donnerstag von 16 bis 18 Uhr
- Sonntag von 15 bis 17 Uhr
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