Energiekosten, Einkaufspreise und Inflation
Eine heimische Bäckerei berichtet über aktuelle Herausforderungen
Erst Corona, dann die Inflation. Rohstoffe werden immer teurer und die Energiekosten steigen zunehmend. Besonders kleine Betriebe kämpfen sich von einer Krise durch die nächste.
WALBERSDORF. Markus Giefing führt die Bäckerei mittlerweile in vierter Generation. Seit der Teuerungswelle kommen auf den kleinen, heimischen Betrieb Belastungen und Schwierigeiten zu.
Enorme Mehrkosten
Vor der Energiekrise hatte Markus Giefing monatlich Ausgaben in der Höhe von 1600 EUR für Strom und Gas. Mittlerweile belaufen sich diese auf 2300 EUR, werden aber aufgrund einer Vertragsverlängerung in naher Zukunft unverändert bleiben. Wie es danach aussieht, ist noch ungewiss. Im Moment sind die Ausgaben jedoch überschaubar. Die zehn MitarbeiterInnen können entlohnt und auch kleine Investitionen vorgenommen werden.
Beim Einkauf von Rohstoffen macht sich die Inflation ebenfalls stark bemerkbar. 2022 sind die Preise dieser zwischen 20 und 40 Prozent gestiegen. Eine Knappheit an Rohstoffen ist jedoch nicht zu verzeichnen. "Zurzeit ist fast immer alles verfügbar. Letztes Jahr war das nicht immer so", so Markus Giefing.
Teuerung betrifft auch KundInnen
Erhöhte Mehrkosten für Betriebe bedingen auch erhöhte Mehrkosten für Kundinnen und Kunden. Natürlich mussten die Preise für Backwaren auch angepasst werden, denn ohne den Aufschlag wäre die Qualität nicht aufrecht zu halten und das möchte der Bäckermeister seinen Kundinnen und Kunden nicht zumuten. Seit den Preissteigerungen hat der Kundenstrom zwar abgenommen, aber trotz allem hält es sich noch im Rahmen.
Maßnahmen und Einsparungen
Einsparungen können im Moment nur in geringem Ausmaß erzielt werden. So wird versucht, die Betriebsabläufe bestmöglich zu optimieren, d.h. den Backofen so gut es geht zu füllen. Desweiteren ist eine zeitnahe Anschaffung einer Photovoltaikanlage mit Speichermöglichkeit angedacht.
Zukunftsaussichten
Für die Zukunft wünscht sich der Bäckermeister mehr Unterstützung für kleine und mittlere Betriebe. So war es ihm zum Beispiel nicht möglich seinen Backofen von Gas- auf Strombetrieb umzustellen, da dies mit einem höheren fünfstelligen Betrag und enormen Mehraufwand verbunden gewesen wäre. "Wir sollen auf Gas verzichten, aber wie? So kann und will ich es mir sicher nicht leisten", so Markus Giefing.
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