Erfolgreiche Bergung
Elefantenstoßzahn in Mattersburg entdeckt

- In Mattersburg wurde ein rund 1,80 Meter langer Stoßzahn eines europäischen Elefanten gefunden.
- Foto: Stadtgemeinde Mattersburg
- hochgeladen von Jennifer Flechl
Der achtjährige Henry hat beim Spaziergang in Walbersdorf einen Elefantenstoßzahn entdeckt. Dieser wurde im Zuge der Bauarbeiten des neuen Hochwasserschutzes freigelegt. Der rund 1,80 Meter lange Stoßzahn stammt wohl aus der Zeit 100.000 Jahre vor Christus und ist der bisher älteste Fund Österreichs.
MATTERSBURG. Anfang September erfolgte der Spatenstich für das Hochwasserbecken in Walbersdorf. Zwei Monate später gibt es nun einen Sensationsfund an dieser Stelle. Der achtjährige Henry Pingitzer hat den Stoßzahn bei einem Spaziergang entdeckt. Der Zahn ist wohl mehr als 1,80 Meter lang, er stammt von dem ausgestorbenen europäischen Waldelefanten.
"Wir warten derzeit noch auf den paläontologischen Bericht, der das eindeutig bestätigen kann", berichtet Mattersburgs Bürgermeisterin Claudia Schlager. Der außergewöhnliche Fund wird auf mindestens 100.000 Jahre vor Christus datiert und zählt laut Archäologin Dorothea Talaa zu den ältesten Funden Österreichs.

- Ob es sich um den Stoßzahn eines Steppenmammuts oder eines anderen fossilen Elefanten handelt, ist derzeit noch nicht gewiss
- Foto: Kurzon, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
- hochgeladen von Jennifer Flechl
Erfolgreiche Bergung am Mittwoch
Der Stoßzahn wurde am Mittwoch erfolgreich geborgen und abtransportiert. Wie der ORF am Mittwoch berichtete, sei derzeit noch unklar, von welchem fossilen Elefanten der Stoßzahn tatsächlich stammt. Gegenüber dem ORF erklärte Universitätsprofessorin Doris Nagel, könnte es entweder von einem Steppenmammut oder einem Mammut aus dem Eiszeitalter stammen. Wenn es ein Steppenmammut wäre, wäre dies laut Nagel ein Sensationsfund für Österreich, weil es einen solchen im Land noch nicht gab.
Immer wieder historische Funde
"Bei den Arbeiten in unserer Stadt kommen immer wieder historische Relikte ans Tageslicht - von Tontöpfen über Schmuck bis hin zu Grabstätten aus verschiedenen Epochen. Dieser Stoßzahn ist jedoch ein einzigartiges Zeugnis der Urgeschichte unserer Region, auf das sind wir sehr stolz", so Schlager. Das Ziel sei es, ihn in Mattersburg zu behalten und ihn für die Bevölkerung zugänglich zu machen. "Mit Dorothea Talaa haben wir eine erfahrene Archäologin an unserer Seite, die auch bisher stets bemüht war, das historisch-archäologische Erbe in unserer Stadt zu bewahren", so Claudia Schlager erfreut. Der Zahn wird nun vorsichtig vor Ort geborgen. Ob es vor Ort noch weitere Stücke des Tieres gibt, ist derzeit noch unklar.

- Grab eines awarischen Kriegers. 8. Jh. n. Chr.: In Mattersburg gab es in den vergangenen Jahren immer wieder interessante historische Funde.
- Foto: D. Talaa
- hochgeladen von Isabella Rameder
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