Helfen? Ja, aber richtig

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Immer mehr Österreicher haben ein Haustier. Mittlerweile tummeln sich ca. 1,800.000 Hunde und Katzen in österreichischen Haushalten, und es ist unter diesen Hunde- und Katzenfreunden unbestritten, das Tier tut mir gut. Doch neben diesen Tieren, die in Watte gepackt werden, gibt es auch die anderen, die misshandelten, die abgeschobenen, die verwahrlosten. Und während die einen helfen, wittern andere schon wieder lukrative Geschäfte. Wie helfe ich richtig?

Rund 65.000 Straßenhunde tummeln sich allein in Bukarest, und ihre Zahl steigt trotz Tötungsstationen und anderen grausamen Möglichkeiten die Tiere zu entfernen, weiter. Doch nicht nur in Rumänien, auch in Ungarn, der Slowakei, in Griechenland, in der Türkei tummeln sich tausende ungewollter Hunde. Man trifft sie allen Orten. „Ach wie arm sind die doch“, sagt der verklärte Tierliebhaber im Urlaub in Griechenland, teilt sein Frühstück mit dem halb verhungerten Köter und meint ein gutes Werk getan zu haben, fährt satt und träge wieder nach Hause. Gerade mit dieser Einstellung lassen sich auch lukrative Geschäfte machen, wie so manche findige Menschen erkannt haben. Mit mitleiderregenden Bildern sammeln sie Spenden ein, die dann nicht dorthin kommen, wo sie hinsollen, und eher zur Befriedigung der eigenen Bedürfnisse als der der Tiere verwendet werden. Immer wieder finden sich Gutgläubige, die auf diese Tricks hereinfallen. Andererseits gibt es immer mehr, größere und kleinere Vereine, die sich mit aller Kraft für ihre Schützlinge einsetzen. Doch wie kann man als Außenstehender wissen welcher Verein oder welche Organisation seriös arbeitet und welche nicht? Die einzige Möglichkeit ist, ihre Arbeit zu beobachten.

Ich hatte an diesem Wochenende das große Glück genau das tun zu dürfen: der Tätigkeit eines Vereins beizuwohnen, mitten drinnen im Geschehen, ungeschönt, und dies geschah in Harkany, einem Kurort in Ungarn nahe der kroatischen Grenze. Am Samstag um vier Uhr in der Früh ging es vom Burgenland aus los. Ein Konvoi von vier Autos, vollgepackt mit allem was Hunde brauchen, setzte sich in Bewegung. Knapp sechs Stunden später erreichten wir den Bestimmungsort. Die mitgebrachten Spenden wurden einerseits untergebracht, damit sie den ortsansässigen Helfern für das nächste Monat zur Verfügung standen, aber auch eigenhändig verteilt. Neuankömmlinge wurde an den Unterbringungsplätzen begrüßt und notwendige Schritte besprochen. Ein Hündin wurde abgegeben, die jemand vor einem Supermarkt „vergessen“ hatte. Vier Welpen aufgepäppelt, die jemand in einem Plastiksackerl verpackt im Wald weggeworfen hatte.

„Infinite – keep dog’s alive“ nennt sich der Verein, der einerseits vor Ort ausgesetzte, verstoßene oder kranke Hunde aufnimmt, sie medizinisch und oft auch seelisch versorgt und ein neues zu Hause sucht. Darüber hinaus versorgt er Menschen mit allem Nötigen für ihre Tiere, die sich den Unterhalt für ihre Tiere nicht leisten können, denn wer selbst kaum was zu essen hat, dem ist es auch nicht möglich, seine Tiere entsprechend zu versorgen. Aber auch Kastrationen werden durchgeführt, die weiteres Tierleid verhindern. Denn eine kastrierte Hündin bedeutet im Schnitt zehn Welpen pro Jahr, die nicht auf der Straße enden.

Dieser Verein bietet Hilfe, die zielführend, mensch- und tierorientiert ist. Auch wenn es inmitten all des Tierleids nur wie ein Tropfen auf dem heißen Stein erscheint, so geht es um jedes einzelne Tier, das nicht nur ein schönes zu Hause findet, das artgerecht versorgt ist, dass die Welt ein schönerer Ort wird. Sicher, viele tausende Hunde vegetieren immer noch, aber es ist immer noch sinnvoller sich um die zu kümmern, um die man sich kümmern kann, bevor man resignativ vor dem Übermaß an Leid resignierend die Hände in den Schoß legt. Zielführend, pragmatisch und sinnvoll, so soll Hilfe sein, dass man sie als solche bezeichnen kann.

Mehr zum Verein:
https://www.facebook.com/Infinite.Harkany?fref=ts

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