Schüsse von Schattendorf
Kranzniederlegung am Grab von Josef Grössing
Mit einer Kranzniederlegung am Grab des vor 95 Jahren bei den Schüssen von Schattendorf getöteten sechsjährigen Josef Grössing ist am Sonntag Nachmittag der dramatischen Ereignisse gedacht worden.
SCHATTENDORF. Am 30. Jänner 1927 kam es in Schattendorf zu einer Auseinandersetzung zwischen Schutzbund und Frontalkämpfern, die gravierende Folgen mit sich ziehen sollte. Der Kriegsinvalide Matthias Csmarits aus Klingenbach und der erst sechsjährige Schattendorfer Josef Grössing wurden dabei getötet.
Freispruch und Brand des Justizpalastes
Beim darauffolgenden Strafprozess wurden die drei Angeklagten freigesprochen, was zu Unruhen führte. Sozialistische Arbeiter marschierten von den Wiener Außenbezirken in die Innenstadt. Versuche der Polizei der Situation Herr zu werden misslangen. Die Menge drängte schließlich in den Justizpalast und steckte diesen in Brand. Die Unruhen wurden gewaltsam beendet, 89 Menschen starben, an die 600 wurden schwer verletzt.
„Verantwortung übernehmen“
Landtagspräsidentin Verena Dunst erinnerte in ihrer Rede an die dramatischen Ereignisse vor 95 Jahren und den Auswirkungen auf die Republik. Sie betonte gleichzeitig, dass es nicht darum gehe, „jemanden die Schuld zuzuschieben, sondern Verantwortung zu übernehmen für die nächsten Jahrzehnte.
Sie schloss ihrer Rede mit dem Satz: „Du sollst nicht Opfer sein, du sollst auch nicht Täter sein, du sollst aber auch nicht der sein, der zuschaut!“
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