Mella Fleck

"Wenn es mir den 'Teppich unter die Fiaß' wegzieht"

Die Chorleiterin des Gesangsverein Liedertafel Marz hat es wieder getan: sie veröffentlicht ihre neue Single "Teppich unter die Fiaß" und trifft damit die Gefühlslage vieler Menschen in der aktuellen Zeit.

MARZ. "Jeder kennt dieses Gefühl, wenn einem der 'Teppich unter die Fiaß' weggezogen wird. Man hat dann zwei Möglichkeiten: man liegt auf der Nase oder man liegt kurz auf der Nase und macht was draus. Ich hab einfach ein Lied drüber geschrieben", so Sängerin und Chorleiterin der Liedertafel Marz Mella Fleck über ihr neuestes Musikvideo.

Videodreh mit ordentlich Nervenkitzel

Beim Videodreh mit dabei: 20 Wiener Neustädter Musiker, Pianist Philipp Jagschitz aus Mattersburg und Alex Sieber aus Kaiserdorf im Bezirk Oberpullendorf. "Der Dreh des Videos war sehr herausfordernd und mit einer großen Portion Nervenkitzel verbunden", erzählt Mella Fleck und weiter "Positiv war sicher, dass wir die Halle in der Arena Nova zu dieser Zeit bekommen haben. Normalerweise wäre sie völlig ausgebucht. Da hatten wir Glück. Aber es galt trotzdem zahlreiche Corona-Hürden zu nehmen: angefangen von plötzlichem Lockdown in Wiener Neustadt über kurzfristige Änderung der Halle, Bundesheer-Präsenz bis hin zur Absicherung des Teams und der Einhaltung aller Auflagen."
Letztendlich hat das Krisenmanagement von Sängerin Mella Fleck und ihrem Bruder Thomas Zettauer funktioniert und es ist ein sehenswertes Video entstanden.

"Jeder Mensch kann ein Star sein"

"Das Projekt hat mir wieder gezeigt wie schnell aus einer Sängerin eine Eventmanagerin wird. Um die Sicherheit aller Mitwirkenden zu gewährleisten habe ich im Vorfeld des Drehs mit Veranstaltern gesprochen, mich nach den aktuellen Bestimmungen für derartige Vorhaben erkundigt und sichergestellt, dass immer alle getestet sind, Abstände eingehalten werden und der Mundschutz getragen wird. Ich hatte abgewogen ob wir den Dreh doch aufschieben sollen. Ob es die richtige Zeit für ein solches Projekt ist. Ich wollte mein Leben aber nicht aufschieben. Wegen der Pandemie kann man nicht alles auf Eis legen sondern muss Wege finden weiterzumachen und dabei eben alle nötigen Sicherheitsvorkehrungen treffen und einhalten", so die Sängerin.
Im Video zu "Teppich" ist nicht nur die Originalband von Mella Fleck zu sehen, sondern viele Freunde die mitgewirkt haben. Die Vielfältigkeit der Menschen, macht sie zu Stars dieses Videos. Der Gedanke "dass jeder Mensch ein Star sein kann" gefiel der Sängerin als Idee zum Video, wie auch eine zweite Grundidee, dass es immer Menschen gibt, die in Krisenzeiten ein Netzwerk um einen bilden, wenn einem "der Teppich unter die Fiaß" weggezogen wird.
Im Video sind auch Mella's Tochter Hanni und Nichte Jana zu sehen. "Wer wer ist, darf spekuliert werden. Beides zwei ganz starke, selbstbewusste und eigenständige junge Frauen mit Visionen und Ideen" ist die Sängerin stolz.

"Tradition die hoffentlich nach Corona wieder auflebt"

Die Auswirkungen der Corona-Krise bekommt Sängerin Mella Fleck auch als Leiterin des Gesangsvereins Liedertafel Marz in voller Härte zu spüren. "Im Moment haben wir hier einen völligen Stillstand. Wir mussten uns letzten Herbst schweren Herzens eingestehen, dass uns Corona nicht nur eine kurze Pause beschert hat und wir noch weiterhin mit den Proben aussetzen müssen", so Fleck und betont, dass es sich um eine Entscheidung für die Sicherheit aller Mitglieder handelte. "Alles was wir geliebt haben. Die Geselligkeit, die Freundschaften, das Tuscheln zwischendurch, das Tratschen – all das geht mit Maske und zwei Meter Abstand nicht. Aber ich hoffe, dass wir uns iweder finden", gibt sich die Chorleiterin hoffnungsvoll. Trotzdem fürchtet sie, dass die lange Unterbrechung der alten Tradition Schaden zufügen könnte indem das ein oder andere Mitglied sich, wenn es wieder losgeht, dazu entscheidet aufzuhören.
Eines hat die Chorleiterin und Sängerin mit ihrem neuesten Video auf jeden Fall bewiesen: Sie ist nicht so leicht aus der Bahn zu werfen. Zumindest nicht von einem Virus, nicht von Lockdowns oder vom Homeschooling mit ihren drei Schulkindern. "Wenn man sich mitten in einer Krise befindet kann man sich nicht vorstellen, dass das irgendwann vorbei geht. Ich glaube fest daran, dass wir irgendwann auch über diese schwere Zeit lachen können und alles wieder gut sein wird", so Mella Fleck abschließend.