Gastro-Rauchverbot in Mattersburg
Wie geht es den Gastronomen, wie verhalten sich die Gäste?

Das Rauchverbot wirkt sich auf die Stimmung in der Gastronomie aus | Foto: Free-Photos/pixabay
  • Das Rauchverbot wirkt sich auf die Stimmung in der Gastronomie aus
  • Foto: Free-Photos/pixabay
  • hochgeladen von Doris Pichlbauer

Das Rauchverbot in der Gastronomie ist seit 1. November in Kraft. Eine erste Bilanz wie es den Gastronomen im Bezirk mit dieser Neuerung ergeht.

BEZIRK MATTERSBURG. "Glücklich bin ich mit dem Rauchverbot noch immer nicht. Aber was soll man dagegen tun? Man muss es akzeptieren. Natürlich merke ich, dass meine Gäste jetzt nicht mehr so lange im Lokal bleiben wie vor dem Gesetz", so Josef Neusteurer, der in Wiesen das Jugendlokal "Kondi" führt.
"Die Stammgäste kommen nach wie vor brav zu mir aber sie gehen ständig raus zum Rauchen. Das wirkt sich auf die Stimmung im Lokal aus, weil ständig einer beim Gespräch fehlt. Eine ganz eigene Stimmung ist das", so der "Kondi"-Chef, der selbst bis vor kurzem Raucher war. Er hat sich von seinen Zigaretten wegen des Rauchverbots im Lokal verabschiedet.

"Musste aufhören zu Rauchen"

"Ich musste jetzt selbst mit dem Rauchen wieder aufhören – das habe ich bereits zehnmal und elfmal wieder begonnen. Jetzt muss ich es aber durchziehen. Ich kann ja meine Gäste nicht allein im Lokal sitzen lassen um draußen eine zu Rauchen", ärgert sich Neusteurer.

Nichtraucher alleine im Lokal

Josef Neusteurer führt auch das Diner in Mattersburg und ist sich sicher: "Irgendwann wird sich das einpendeln und die Gäste werden das Rauchverbot akzeptieren und wieder kommen. Am zweiten Wochenende des Rauchverbots waren zehn Leute im Lokal – acht Raucher und zwei Nichtraucher – Die Nichtraucher waren zeitweise alleine im Lokal, weil die Raucher vor der Tür waren. Die drohten dann, dass sie heimgehen, wenn die Raucher noch einmal vor die Tür gehen. Dank Rauchverbot wird es jetzt für die Nichtraucher wohl eine Zeit fad im Lokal sein."

Umsatzrückgang möglich

"Ich finde nach drei Wochen kann ich noch nicht viel darüber sagen ob das Rauchverbot sich auf den Umsatz auswirkt. Klar ist es momentan weniger aber im Mai war auch ein schwacher Monat und da durfte man noch im Lokal Rauchen. Wie sich die Raucherei auswirkt werden wir erst so in fünf Monaten sehn", so Neusteurer. Wie in der Kondi musste auch im Mattersburger Florianihof das Rauchverbot umgesetzt werden. "Wir merken sehr wohl, dass der Umsatz seit dem Start des Rauchverbots zurück gegangen ist. Das länger bleiben der Gäste fällt weg, weil ein gemütliches Beisammensitzen durch die Zigarette jetzt unterbrochen wird. Es wird einfach weniger konsumiert, weil man maximal noch eine zweite Runde – mit viel Glück noch eine dritte Runde – bestellt aber dann reicht es den Gästen vom hin und her wegen dem Rauchen", so Florianihof-Chef Alfred Bandat.

Raucher zurückgewinnen

"Wir im Florianihof überlegen noch was wir unseren rauchenden Gästen bieten können, um es für sie wieder attraktiver und angenehmer zu machen. Was genau wissen wir noch nicht aber wir werden uns schon was einfallen lassen", so Bandat. Für Josef Neusteurer kommt es nicht in Frage im Außenbereich des Lokals zu bedienen: "Meine Raucher haben schon mehrmals gefragt ob ich nicht ein Heizschwammerl aufstellen mag. Aber das steht nicht zur Diskussion! Die langen Wege fürs Personal und die höheren Heizkosten durch das Ständige hin und her sind das einfach nicht wert."

Noch keine Strafen im Bezirk

"Die Vollziehung des Gesetzes obliegt dem Gesundheitsministerium. Dieses hat festgelegt, dass Kontrollen grundsätzlich im Nachhinein zu erfolgen haben", erklärt Bezirkshauptmann Werner Zechmeister. "Es sind keine speziellen Kontrollen unserer Gastronomen in Bezug auf das Rauchverbot vorgesehen. Wenn Beschwerden oder Anzeigen aufkommen werden entsprechende Strafverfahren eingeleitet und es wird geprüft werden. Jeder Übertritt ab 1. November löst ein Strafverfahren aus", verweist Zechmeister. "Derzeit gibt es noch keine derartigen Meldungen im Bezirk und deshalb gab es bisher noch keine Kontrollen oder Strafen im Bezirk Mattersburg. Mit dem Rauchverbot werden wir noch einige Zeit zu tun haben, da es ja auch noch den Graubereich des Rauchverbots im öffentlichen Bereich gibt. Auch dort gilt das Gesetz - mit den Strafen ist es dort aber noch schwierig", erklärt der Bezirkshauptmann.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

2 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Helmut Rabenseifner und Wilhelm Witowetz hätten den Dorfladen eigentlich übernommen. | Foto: Jennifer Flechl
1 2

Ortsreportage Hirm
Suche nach einem neuen Nahversorger geht weiter

Der Dorfladen in Hirm hätte eigentlich im März/April wieder eröffnen sollen, daraus wurde jedoch nichts. Die Gemeinde ist auf der Suche nach einer Lösung und hofft, dass der Nahversorger in den Sommermonaten wieder eröffnen kann. HIRM. Eigentlich wollten Wilhelm Witowetz und Helmut Rabenseifner aus Neudörfl den Dorfladen neu aufleben lassen und hatten schon so einige Pläne mit dem kleinen Nahversorger. Daraus wurde aber nichts. Laut Bürgermeister Christian Wöhl hat die Post AG mit 18. März die...

Wenn das Thermometer nach oben schießt, ist eine Abkühlung im kühlen Nass - ob im eigenen Pool, Freibad oder Naturbadeteich - verlockend. | Foto: Idealo Internet GmbH
3

Abkühlung im Sommer
Sicherer Badespaß im kühlen Nass

Ob im heimischen Gartenpool, im öffentlichen Freibad oder am idyllischen Naturbadeteich – wenn die Hitze des Sommers unausweichlich scheint, gibt es kaum etwas Verlockenderes als eine erfrischende Abkühlung. BURGENLAND. Der Sprung ins kühle Nass revitalisiert den Körper, klärt den Geist und bietet auch die Möglichkeit vielfältiger Aktivitäten: Schwimmen trainiert nahezu alle Muskelgruppen, erhöht die Ausdauer und stärkt das Herz-Kreislauf-System. Kinder planschen ausgelassen und lernen...

Neu auf MeinBezirk.at
Sudoku - gratis und so oft du willst, spiele jetzt!

Jetzt kannst du Sudoku auf MeinBezirk.at spielen - gratis und unbegrenzt. So spielst du Sudoku: Wähle deinen gewünschten Schwierigkeitsgrad: leicht, mittel, schwer. Klicke ins gewünschte Feld, setze eine Zahl von 1 bis 9 ein - und fülle alle leeren Felder. Ziel des Rätsels: In jeder Zeile (waagrecht), Spalte (senkrecht) und jedem Block (3 mal 3 Zellen) soll jede Ziffer genau nur einmal vorkommen.

Hier findest du den aktuellen Mondkalender ab sofort. Jeden Monat neu. | Foto: RegionalMedien Burgenland
1 3

Gesundheit, Haushalt, Garten & Schönheit
Dein Mondkalender für den Mai 2024

Die RegionalMedien Burgenland präsentieren den aktuellen Mondkalender für April 2024. Ein Mondzyklus dauert ca. 28 Tage. Dabei durchläuft er verschiedene Phasen, die unterschiedliche Qualitäten haben. Nach alter Überlieferung sollte man bestimmte Arbeiten also stets zur richtigen Zeit erledigen. Vom Einpflanzen der Tomaten 🍅 bis hin zum Haare schneiden 💇 – die Mondphase kann darüber entscheiden, ob die roten Früchtchen zur Attraktion in der Nachbarschaft und dein Kopf zur Löwenmähne 🦁 wird....

Benzin- & Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen im Burgenland

Hier erfährst du täglich, wo im Burgenland die billigsten Tankstellen zu finden sind, wie man günstig tankt, und wie man Sprit sparen kann - immer AKTUELL. BURGENLAND. In ganz Österreich ist es immer am günstigsten, am Vormittag zu tanken. Denn Tankstellen dürfen nur einmal täglich um 12 Uhr die Spritpreise erhöhen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit in unbegrenzter Anzahl und Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen im Burgenland täglich mit den aktuell...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus dem Burgenland auf MeinBezirk.at/Burgenland

Neuigkeiten aus dem Burgenland als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Burgenland

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus dem Burgenland und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.