Fußball | Regionalliga Ost
ASV Draßburg: Mit Torhunger ins Finale
DRASSBURG (Oliver Frank). In vielen Phasen gut dabei, aber wieder nicht mit durchschlagendem Erfolg vor dem gegnerischen Tor – bei Ostligaklub ASV Draßburg wiederholten sich die Ereignisse und die Klubstatements. Doch beim letzten Spiel in der Regionalliga war dies anders: Beim 4:3-Auswärtserfolg bei den Admira Juniors platzte der Knoten und die Kicker rund um Interimstrainer Thomas Mandl erzielten seit September 2021 wieder vier Treffer. Zudem wurde die Durststrecke von acht sieglosen Ligaspielen beendet. Auch gestern, Mittwoch, gab es ein Torfestival im BFV-Cup – 5:1-Sieg über den ASV Steinbrunn, Cup-Finaleinzug fixiert. Der Torhunger soll auch am Samstag, ab 15.00 Uhr, beim FCM Traiskirchen groß sein. Das fordert Trainer Thomas Mandl im letzten Ligaspiel der Saison.
Dass hinten trotz einer grundsätzlich kompakten und gut strukturierten Defensivleistung immer einmal einer ins Netz reinfallen kann, ist beim ASV Draßburg nicht neu. So auch bei der 1:2-Heimniederlage gegen SV Stipfiing oder zuvor bei der 0:2-Auswärtsschlappe beim Polster-Klub Wiener Viktoria. Einerseits wollte Interimstrainer Thomas Mandl nach der Kovacevic-Ablöse auf die „etwas sichere Variante“ bauen, andererseits bemängelte er desöfteren die fehlende Entlastung. Jedoch waren dem 43-Jährigen die fehlende Ballsicherheit und Vorwärtsdrang in gewissen Situationen ein Dorn im Auge. Ärgerlich sei es, so der Trainer speziell nach dem 1:1-Remis gegen den Wiener Sport-Club, „wenn man so einen Aufwand betreibt und sich dann selbst nicht entscheidend belohnt“.
"Müssen hungriger sein"
So forderte Thomas Mandl schon in den Trainings vor dem Ligaspiel bei den Admira Juniors mehr Torhunger ein, attestierte, „bei gefühlten 200 Torchancen“, wie er betont, daraus viel zu wenig Profit geschlagen zu haben. „Wir brauchen die Torgeilheit, müssen viel hungriger vor dem gegnerischen Tor sein“, erinnerte er seine Spieler immer wieder.
Die dann erstmals unter seiner Führung seine Vorgabe bei den Admira Juniors optimal umsetzten: Mehr Initiative, offensivere Spielweise und den Drang zum gegnerischen Tor, wo es in 90 Minunten viermal einschlug – 4:3-Sieg nach 0:1-Rückstand und 3:1-Pausenführung. Matchwinner war eine geschlossene Mannschaftsleistung mit vier verschiedenen Torschützen (Salko Mujanovic, Filip Jovicevic, Tobias Szaffich und Toni Harrer), obwohl die Admira Junionrs nach einem 1:4-Rückstand noch auf 3:4 herankamen, jedoch eine Druckphase in der Schlussphase erfolgreich überstanden wurde.
Vier Tore haben Seltenheitswert
Vorerst wurde der Torhunger gestillt, doch der Appetit bleibt weiter. Mandl spricht seinen Spielern weiter Mut zu. Es sei ein gutes, sehr ordentliches Spiel seiner Mannschaft in der sogeannten „Ausweiche Südstadt“ gewesen. Und zugleich auch Balsam auf die Vereinsseele: Nach neun Spielen konnte wieder ein Sieg gefeiert werden. Vier erzielte Tore in einen Spiel haben beim ASV Draßburg durchaus Seltenheitswert: Zuletzt beim 4:0-Heimsieg im September 2021 über den ASV Bruck/Leitha. Mehr als vier Treffer gab es im Jahre 2019, als im Oktober der FC Mauerwerk (5:2) und auswärts der SC Wiener Neustadt (6:2), wobei der aktuell aufgrund des Manipulations-Skandals gesperrte Torhüter Bartolomej Kuru Rot sah, deklassiert wurden. Jedoch ist im Vergleich nur mehr Petar Melezovic aus dieser Zeit im ASV Draßburg-Aufgebot.
Hinter den Vereinskulissen drängt die Zukunft. Verlängern? Abgeben? Trainer Michael Porics, der im Sommer übernimmt, macht sich aktuell mit der Vereinsführung um Präsident Christian Illedits seine Gedanken über die neue Kader-Zusammenstellung. Jedenfalls stehen personelle Entscheidungen von nicht unerheblicher Tragweite bevor.
Cup-Sieg ist das große Ziel
Doch davor wartet nach dem 5:1-Halbfinal-Sieg beim ASV Steinbrunn (Tore: Tobias Szaffich/2, Peter Chribik, Salko Mujanovic und Moaz Adb El Rehim) das BFV-Raika-Cup-Finale am 6. Juni. Mit einem weiteren Erfolg am Samstag, ab 15.00 Uhr, im letzten Saisonspiel beim FCM Traiskirchen wäre das wohl die ideale Vitaminpille für das Cup-Finale gegen 2. Liga Mitte-Klub SV Draßmarkt oder Burgenlandligaklub ASV Siegendorf – der Finalgegner wird heute, Donnerstag, ermittelt.
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