Umweltschondende Unkrautvernichtung
In Mattersburg und Neudörfl wird zur Gänze auf den Einsatz von Glyphosat verzichtet.
MATTERSBURG/NEUDÖRFL. Agrargifte zählen zu den meist verbreiteten Problemstoffen und beeinträchtigen unsere Gesundheit, die Artenvielfalt, Wildtiere bis zu Biene und Regenwurm und schaden der Umwelt im Ganzen massiv. Besonders problematisch ist das Pflanzengift Glyphosat: ein Herbizid, das alle Pflanzenteile absterben lässt.
Grüne warnen vor Glyphosat
„Eingesetzt wird es nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in vielen Hausgärten oder von Gemeinden im kommunalen Bereich“, gibt der Grüne Landtagsabgeordnete Wolfgang Spitzmüller zu bedenken.
„Ökologische Gemeinde“
„Das Pflanzengift Glyphosat muss weg!“, das ist der Wunsch von Umweltlandesrätin Astrid Eisenkopf. Einzelne Gemeinden, darunter die Stadtgemeinde Mattersburg und Neudörfl, sowie die Burgenländische Straßenverwaltung verzichten bereits auf Glyphosat. Eisenkopf möchte nun auch andere Ortschaften dazu bewegen, auf das Pflanzengift zu verzichten: „Sollten die Gemeinden tatsächlich beschließen glyphosatfrei zu werden, erhalten sie eine Anerkennungsplakette und dürfen sich künftig als ‚ökologische Gemeinde“ bezeichnen.“
Wichtiges Anliegen
Die Bezirkshauptstadt ging bereits mit gutem Beispiel voran und setzt bereits seit 2009 auf alternative Unkrautbekämpfungsmitteln. „Als Klimabündnis- und Bodenbündnisgemeinde ist uns der Umweltschutz natürlich ein wichtiges Anliegen“, betont Bürgermeisterin Ingrid Salamon.
Viel Unkraut zupfen
„Der Arbeitsaufwand ist natürlich gestiegen seit wir in Mattersburg keine ‚Chemiekeule“ mehr zur Unkrautvernichtung einsetzen und die Bevölkerung muss darauf sensibilisiert werden, dass gelegentlich ein paar Halme zu sehen sind, weil wir eben nicht rund um die Uhr ‚Unkraut zupfen‘ können“, erklärt Bauhofleiter Günter Dorner, der hofft, dass auch andere Kommunen künftig auf Chemie verzichten werden.
Kein Mehraufwand
„Wir verzichten, nach einem einstimmigen Beschluss im Gemeinderat, bereits seit dem Vorjahr auf den Einsatz von Glyphosat“, betont Neudöfls Bürgermeister Dieter Posch, der dadurch keinen erheblichen Mehraufwand bei der Unkrautvernichtung in seiner Gemeinde ortet.
Gesundheitsschädlich
„Neben den vielen ökologischen Problemen, steht der Wirkstoff Glyphosat auch unter dem Verdacht, massive Gesundheitsschäden für Mensch und Tier zu verursachen, so soll er unter anderem krebserregend sein“, warnt Spitzmüller, der von der Landesregierung erneut die verstärkte Förderung für LandwirtInnen fordert, wenn sie auf biologische Landwirtschaft umsteigen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.