Gaudenzdorfer Gürtel
Ein "Mini Wald" kämpft gegen die Verkehrshölle
An der Grenze zwischen Meidling und Margareten wurde Wiens erster "Mini Wald" gepflanzt. Mit dabei waren Schülerinnen und Schüler der Johann Hoffmann Schule sowie der Ganztages-Schule Am Hundsturm.
WIEN/MEIDLING/MARGARETEN. Einen Wald in einer Stadt zu pflanzen ist nicht ganz einfach. Doch für Meidling und Margareten ist diese Vision zur Realität geworden: Am Gaudenzdorfer Gürtel wurden beim Stefan-Weber-Park auf 280 Quadratmetern - das entspricht etwa einem Tennisplatz - Bäume und Sträucher gepflanzt.
Wiens Försterinnen und Förster haben gemeinsam mit Schülern der Ganztages-Volksschule Am Hundsturm und dem Johann Hoffmann Platz kräftig mitgeholfen, dass in ihrer Nähe ein Wäldchen entstehen kann.
Der Wald kommt in die Stadt
Die Bäume und Sträucher wurden eng auf einem nährstoffreichen Boden gepflanzt. So wird sicher gestellt, dass Wiens erstes Stadtwäldchen auch rasch wachsen kann. "Anfangs werden die Sträucher dominieren", weiß Forst-Facharbeiter Franz Blizenec. Doch mit der Zeit werden die Bäume aufholen und ein Wald-Feeling herstellen.
"Das Wäldchen wirkt sich positiv auf das Kleinklima aus und bietet Lebensraum für heimische Tier- und Pflanzenarten", so Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ). Das überprüften die Kinder sofort und fanden beim Ausstechen für die Stecklinge auch zahlreiche Regenwürmer, die sie mit Begeisterung und sorgsam umsiedelten.
Abkühlung fürs Grätzl
"Der Gaudenzdorfer Gürtel ist ein sehr verkehrsdominierter Ort", so Meidlings Bezirksvorsteher Wilfried Zankl (SPÖ). "Gerade hier ist der Wald ein Kontrapunkt der viel Positives für das Mikroklima beitragen wird."
Nach einigen Jahren wird das Wiener Wäldchen die Temperatur der direkten Umgebung abkühlen, weiß Czernohorszky. Das funktioniert durch die Verdungungskühlung. So wird der Gaudenzdorfer Gürtel in Zukunft sicher ein noch beliebterer Treffpunkt als er bereits ist.
Ein historischer Tag
Die Margaretner Bezirksvorsteherin Silvia Jankovic (SPÖ) zeigte sich vom Feuereifer, mit dem die Schülerinnen und Schüler "ihren" Wald pflanzten, begeistert. "Das ist ein historischer Tag, dass Margareten einen Teil des Wiener Wäldchens im Mittelgürtel bekommt", so Jankovic.
Der neue Stadtwald hat auch den Vorteil, dass er kaum gepflegt werden muss. Zusätzlich werden sich hier auch künftig mehr Tiere ansiedeln. Marienkäfer, Bienen und Singvögel werden das Wiener Wäldchen bewohnen. Im Gespräch mit der BezirkZeitung sagte Klimastadtrat Czernohorszky zu, dass in Zukunft weitere "Mini Wälder" in Wien gepflanzt werden.
Was gepflanzt wurde
Bäume
- Feldahorn
- Vogelkirsch
- Linde
- Ulme
Sträucher
- Haselnuss
- Wolliger und gemeiner Schneeball
- Sanddorn
- Schleedorn
- gelber Hartriegel
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