Eva Ordelt: Eine Meidlingerin aus Tradition

- <f>Beim täglichen Kaffee</f> in der Bäckerei: Eva Ordelt liebt ihr Meidling und vor allem dem Khleslplatz.
- hochgeladen von Karl Pufler
Eva Ordelt spricht über ihre Heimat, den Khleslplatz und erinnert sich daran, wie es früher einmal war.
MEIDLING. "Ich bin Meidlingerin von Geburt an", erzählt Eva Ordelt. "Meine Mutter lebt seit 91 Jahren im Bezirk und ich bin auch nicht aus dem Zwölften rausgekommen. Wir sind eben treue Seelen."
Aufgewachsen ist die heute 67-Jährige in der Arndtstraße und Hoffingergasse. In die Volksschule in der Rothenburgstraße ging sie entlang der Mauer zum Schloss Altmannsdorf.
"Damals war das Schloss recht baufällig und wurde von zwei alten Fräuleins bewohnt. Dann kaufte es die SPÖ und es entstanden das Renner-Institut und das Hotel. Hoffentlich bleibt der Park oder zumindest ein Teil davon erhalten und für uns alle frei zugänglich", wünscht sich Eva Ordelt.
Bensdorp und Stollwerk
Eine schöne Erinnerung hat die Meidlingerin an den riesigen Kastanienbaum, der in der Oswaldgasse bei der Hoffingergasse gestanden ist: "Zu meiner Volksschulzeit haben wir Kinder im Herbst nach der Schule eifrig die glänzenden Kastanien gesammelt. Dann ging es ein paar Schritte hinunter in Richtung Khleslplatz. An der Ecke wohnte ein Bauer, dem die Buben immer ,Fleckerl, Fleckerl‘ hinterher riefen, weil er abgerissene Kleidung hatte."
Am Platz gab es zu ihrer Kinderzeit auch eine Trafik und einen Greißler am Eck: "Bei dem habe ich immer eine kleine Bensdorp-Schokolade um zehn Groschen oder drei Stollwerk um fünf Groschen gekauft. Hinter der Kirche befand sich der Pfarrhof, wo ich oft die Jungscharstunden besuchte. Daneben war der Tierschutzverein."
Der wurde schon vor einiger Zeit umgesiedelt und heute steht das Pensionisten-Wohnhaus Fortuna auf dem Platz.
Fleischhauer und Eisgeschäft
"Daneben war der Fleischhauer Pflug, aus dem vor etlichen Jahren ein Heuriger wurde. Und seit kurzem gibt es daneben, zur Freude der Schulkinder, ein Eisgeschäft. Wenn man auf der anderen Seite der Kirche Richtung Oswaldgasse geht, kommt man am Taubenschlag vorbei, wo sich in meiner Jugend eine Diskothek befand", erinnert sich Eva Ordelt.
Seit gut zwei Jahrzehnten ist die Meidlingerin wieder zurück zu ihren Wurzeln gekehrt – und zog in die Wohnung, in der in ihrer Kindheit die Nachbarn lebten. Nebenan lebt immer noch ihre Mutter Gertrude. Mit ihren 91 Jahren ist sie noch gut unterwegs – aber lieber hat sie es, wenn ihre Tochter mit ihr die Besorgungen macht.
Unterwegs mit Mama
So hat es sich eingespielt, dass die beiden nachmittags ihre Besorgungen gemeinsam erledigen. Anschließend geht’s dann auf einen Kaffee in die Bäckerei Schwarz.
Das Lieblingsplatzerl von Eva Ordelt ist aber wie schon zu Kindertagen der Khleslplatz: "Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich den Platz schon fotografiert habe – zu jeder Tages- und Jahreszeit. Er lädt mich zum Träumen ein, wie es früher war."


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