570 Kilometer Höhe
Meidlinger Satelit misst Eisflächen und Wellenhöhen
Österreichischer Mini-Klimasatellit sendet erste Klimadaten. Das Know-how für dieses Vorhaben stammt aus der Meidlinger Firma "Beyond Gravity".
WIEN/MEIDLING. Seit Oktober ist der Meidlinger Mini-Klimasatellit Pretty im Weltraum und seit Mitte Februar sendet er seine ersten Wissenschaftsdaten. Damit begann seine wissenschaftliche Arbeit. Zuvor befand er sich in der Testphase.
Der Mini-Klimasatellit umrundet die Erde in rund 570 Kilometern Höhe. Die ersten Bilder zeigen Eisflächen und Meer-Eis. Die Daten werden derzeit von internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ausgewertet.
Messung von Ozeanen
Der Meidlinger Teil daran ist unter anderem die Messung des Gletscher-Eises in Grönland oder die Wellenhöhe der Ozeane. Weiters wird auch der Einfluss des Weltraumwetters auf die Lebensdauer von Satelliten analysiert. Die Daten stammen von dem Hauptinstrument von Pretty, einem von "Beyond Gravity" in Meidling entwickelten Instrument.
„Mit diesen ersten Daten wurde erstmals ein neues Messverfahren im All erfolgreich angewandt“, so Geschäftsführer Kurt Kober. Andreas Dielacher, der zuständige Systemingenieur bei Beyond Gravity, ergänzt: "Das Besondere an unserem Satelliten ist, dass er keine eigenen Signale aussendet".
Zumindest ein Jahr auf Mission
Er verwendet Signale von bereits im All befindlichen großen Navigationssatelliten. "Das hat den Vorteil, dass unser Satellit weniger Energie benötigt", erklärt Dielacher. Verwendet werden bereits im All übertragene Signale sowie deren Reflektionen von der Erdoberfläche.
Die Mission ist auf mindestens ein Jahr im Orbit ausgelegt. „Oft können Satelliten aber einige Jahre länger betrieben werden“, so Dielacher. „Nach Missionsende wird der fünf Kilogramm schwere Satellit durch die Anziehungskraft der Erde in den nächsten 25 Jahren langsam herabsinken und in der Erdatmosphäre verglühen. Es bleibt kein Weltraummüll zurück, der Mini-Satellit löst sich vollständig auf.“
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