Meidling
Wienfluss als Oase für Meidling
Mehr Tiere, mehr Grün und ein Radweg bis in den 12. Bezirk: Die Grünen wollen den Wienfluss wiederbeleben.
WIEN/MEIDLING. Eine grüne Oase vom Auhof bis zum Donaukanal: Das soll der Wienfluss bis 2028 werden – zumindest wenn es nach den Wiener Grünen geht. "Derzeit ist der Wienfluss biologisch tot. Wir wollen die natürliche Verbindung zwischen dem Wienerwald und dem Donaukanal wiederherstellen", fordert Parteivorsitzender Peter Kraus.
Eine wichtige Voraussetzung für dieses Vorhaben sei der derzeit stattfindende Ausbau des Wiental-Kanals bis 2028. Im Zuge dessen soll der Abwasserkanal, der derzeit von der Urania im 1. Bezirk bis nach Margareten verläuft, um insgesamt 8,5 Kilometer bis nach Meidling verlängert werden.
Bessere Wasserqualität
Damit werde sichergestellt, dass sich die Wasserqualität des Wienflusses erheblich verbessern werde, denn bei Hochwasserereignissen könnten dann keine Kanalabwässer mehr in den Wienfluss gelangen.
Diese Chance müsse nun genutzt werden, wie Kraus betont: "Davon profitieren nicht nur die Bewohner der acht Anrainerbezirke, sondern das gesamte Stadtklima." Die Planung und Gestaltung des neuen Wienflusses soll laut der Partei unter vier bestimmten Vorgaben erfolgen: Erstens soll der Wienfluss durchgängig renaturiert werden. Dazu soll der Bachlauf mit unterschiedlichen Elementen, etwa Inseln und Querbauten, strukturiert werden. Weiters sollen entlang des Ufers Strauchweiden, Schilfpflanzen und Gräser gepflanzt werden.
Uferterrassen mit Liegeflächen
Zweitens soll ein Naherholungsraum für die Wiener geschaffen werden, insbesondere im Bereich des 15. Bezirks. Uferterrassen und Liegeflächen sollen attraktive Sitz- und Ruhebereiche bieten. Drittens soll ein neuer Lebensraum für Lebewesen entstehen, etwa Flusskrebse und Bachforellen. Schwellen, die derzeit den Fischaufstieg unmöglich machen, sollen durch flachere Rampen ersetzt werden.
Zu guter Letzt soll ein neuer Fuß- und Radweg zwischen Auhof und dem Naschmarkt entstehen. "Das wäre die ideale Verbindung vom Umland ins Zentrum", so Grünen-Planungssprecher Kilian Stark.
Der Meidlinger Bezirkschef Wilfried Zankl (SPÖ) kann der Idee etwas abgewinnen: "Eine Renaturierung ist immer gut." Aber er mahnt ein, dass zuvor unbedingt der Wientalsammelkanal fertiggestellt werden müsse. "Schließlich ist der Wienfluss bei Starkregen extrem gefährlich", so der Bezirkschef. Erst müsse der Kanal fertig sein, dann könne man über die Ausgestaltung reden.
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