Mit einer App zur grünen Welle
Meidlinger Konzern plant für die Zukunft
Der Meidlinger Konzern Kapsch arbeitet an einer Lösung zur Vermeidung von zähem Verkehr und Staus.
WIEN/MEIDLING. Wer kennt das Problem nicht: Bei gewissen Straßen muss man bei jeder Ampel stehen bleiben. An einer Lösung dieses Problems arbeitet der Meidlinger Konzern Kapsch TrafficCom unter der Leitung von Michael Ganser.
Gemeinsam mit der Stadt Wien wurde bereits eine App an den Start geschickt, die eine Grüne Welle möglich machen soll. Diese kann sich jeder auf sein Smartphone oder iPhone kostenlos herunterladen.
Auf dem Bildschirm sieht man dann einen grünen Teppich. Dieser zeigt an, dass man mit der richtigen Geschwindigkeit unterwegs ist, um die nächste Ampel bei grün überqueren zu können. Zeigt das Handy einen roten Bereich, heißt es, das Tempo zu drosseln, damit man nicht stehenbleiben muss.
Countdown an der Ampel
"Mit dieser Hilfe kann man bis zu 15 Prozent Treibstoff einsparen", so Ganser. Das heißt auch, dass Autos damit umweltfreundlicher unterwegs sind. Sollte man trotzdem bei einer roten Ampel stehen, dann zeigt die App mit einem Countdown an, wann das Grünlicht erscheint.
"Viele Staus entstehen auch, weil Autofahrer beim Wegfahren von der Ampel bummeln", so Ganser. Dies fällt durch die "Grüne Welle Wien"-App weg, weil sie bis zum Grünlicht einen Countdown laufen lässt.
Aber nicht nur für Kraftfahrzeuge ist diese Entwicklung gedacht. Auch Radfahrer können davon profitieren. "Für die funktioniert das sogar besser", erklärt der Verkehrs-Experte. "Durch die relativ langsame Geschwindigkeit hat jede Tempo-Änderung eine größere Wirkung, um die Ampel bei Grün zu erreichen. Ich habe es selbst ausprobiert und war von der Wirkung begeistert."
Staufreies Wien?
Möglich ist dieses System dadurch, dass die Ampeln miteinander vernetzt sind. So kann man durch einen Prognose-Algorithmus errechnen, was die Signalanlagen in den nächsten zwei Minuten machen werden, so Ganser.
Der Wermutstropfen dabei: Zurzeit läuft das System nur in der Inneren Stadt, der Donaulände und der Prinz-Eugen-Straße. Wenn das System wienweit in Betrieb geht, könnte man damit CO₂ und einige Stunden Reisezeit einsparen, so Ganser. "Ein staufreies Wien verspreche ich nicht, aber es wird viel besser als man sich heute vorstellen kann", gibt sich der Experte sicher.
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