Gastro- und Hotelbranche
Anonym bewertet im Bezirk
In Italien sollen anonyme Online-Bewertungen für Gastro- und Hotelgewerbe verboten werden.
BEZIRK MELK. Oftmals reichen schon ein paar Wörter, um einen Betrieb zu ruinieren. Online-Bewertungen werden in der Gastronomiebranche immer wichtiger. Dementsprechend groß ist auch die Enttäuschung, wenn ohne Namen oftmals negative Bewertungen abgegeben werden. Die Diskussion wird nun auch in Österreich relevant.
"Negative Bewertungen werden nie goutiert. Auch ich lese mir etwa vor Hotelbuchungen die Bewertungen zu den Unternehmen durch. Mit etwas Erfahrung merkt man sofort, wenn man es in den Bewertungen mit einem unverbesserlichen Nörgler zu tun hat", erzählt Andreas Purt, Geschäftsführer von Mostviertel Tourismus und führt weiter aus: "Auch wir nehmen oftmals Beschwerden entgegen – entweder sie sind konstruktiv oder es kommt gar keine Antwort zurück." Von einer Gesetzesänderung, die anonyme Bewertungen für Gastro- und Hotelbetriebe verbieten soll, hält Andreas Purt nicht viel: "Wenn man so etwas unterdrücken will, wird es meiner Meinung nicht viel bringen. Wenn jemand einem Betrieb absichtlich schaden will, wird man immer einen Weg finden."
Anonym als No-Go
Anonyme Online-Bewertungen sind ein absolutes No-Go und feige. Daher würde man eine derartige Gesetzesänderung auch begrüßen. Wenn die Bewertung nicht gut ist, sollte man ehrlich sein und als Mensch dahinterstehen. Das ermöglicht es auch dem Unternehmer mit der jeweiligen Person in Kontakt zu treten. Ansonsten hat man als Unternehmer gar nicht die Chance das Problem gemeinsam zu lösen. Anonyme Bewertungen sollte man gar nicht erst lesen.
"Von einem Gesetz, das anonyme Online-Bewertungen verbieten soll, halte ich nicht viel."
so Andreas Purt.
Hotel oder Wirt
"Ich nehme Online-Bewertungen grundsätzlich schon ernst. Vor allem macht es einen Unterschied, ob man etwa ein 5-Sterne-Hotel besucht oder einfach zu Mittag beim Wirten essen geht. Bei vielen Bewertungen merkt man schon bald, ob man das ernst nehmen kann. Wenn zum Beispiel steht, dass das Besteck falsch herum liegt, nehme ich das nicht ernst. Eine Bewertung sollte konstruktiv sein und das ist anonym oft nicht der Fall", erzählt René Aurel.
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