Einsatz für echten Kommissar Rex
63 einsatzfähige Diensthunde gibt es in Niederösterreich, sie sind auf Diensthundeinspektionen verteilt. Eine davon befindet sich in der Landeshauptstadt St. Pölten, von der aus auch der Bezirk Melk mitbetreut wird.
BEZIRK MELK. 13 Diensthundeführer arbeiten in der Diensthundeinspektion St. Pölten unter der Leitung von Johann Hengstberger, darunter auch Karl Schleifer. „Jedem Diensthundeführer wird ein Welpe von acht Wochen zugewiesen, der im Familienverband aufwächst. Bis er 15 Monate alt ist, muss er drei Mal im Monat zur Junghundeübung, die als Vorbereitung auf den zwei Mal achtwöchigen Grundkurs dient. Danach wird die Dienstprüfung abgelegt und das Tier ist als Schutz-, Stöber- und Fährtenhund einsatzfähig“, schildert Schleifer die Diensthundeausbildung. Nicht alle Hunde schließen diese ab: Wenn gewisse Vorgaben nicht erfüllt werden, scheidet der Hund aus dem Polizeidienst aus und kommt zu Privatpersonen. „Besonders geeignete Hunde erhalten dafür eine Spezialausbildung, etwa für Suchtgift, Leichen, Sprengstoff oder Brandmittel.“ Voraussetzung dafür sind ein stark erhöhter Spieltrieb, eine überdurchschnittliche Nasenleistung sowie eine Unbefangenheit der Tiere gegenüber äußeren Einflüssen. Die Nasenleistung ist auch das, was die Diensthunde so besonders macht. „Fünf Millionen Riechzellen beim Menschen gegenüber 220 Millionen beim Hund – das ist bei Spürarbeiten mit nichts vergleichbar“, weiß Karl Schleifer, der als Ausbilder in Niederösterreich für Schutzhunde und bundesweit für Brandmittelspürhunde tätig ist.
Eingesetzt werden die Diensthunde vor allem beim Stöbern nach Personen, bei Spezialspüreinsätzen oder im Zuge des Großen Sicherheits- und Ordnungsdienstes zusammen mit der Einsatzeinheit bei Großveranstaltungen (die beiden Letzteren auch österreichweit). „Alleine heuer hatten wir schon über 500 Aufträge“, so Karl Schleifer. Einmal pro Monat wird das Stellen, Fährtensuchen, Verbellen und Unterordnen geübt, unter anderem auch in der Hundeschule Wilhelmsburg. Um dem Tier genügend Platz bieten zu können, sind ein Haus mit Garten Voraussetzung dafür, Hundeführer werden zu können. In der Regel bleibt ein Hund bis zu seinem elften Lebensjahr im Polizeidienst, „dann darf er in Pension gehen und bleibt im Familienverband des Hundeführers“, so Karl Schleifer.
Ikarus ersetzt fast die Ehefrau
Dabei kann der Hund zwischen privat und beruflich sehr wohl unterscheiden. „Mein Hund ,Ikarus‘ weiß, wenn ich meine Uniform anhabe, geht‘s in den Dienst.“ So verbringen Diensthundeführer und Hund praktisch Tag und Nacht gemeinsam. Schleifer schmunzelt: „Mit meinem Hund bin ich eigentlich mehr zusammen als mit meiner Ehefrau oder den Kollegen, denn er ist immer mit, ob in Beruf oder Freizeit.“
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