Nachruf auf eine Nascherei
Schocknachricht: Die Wachauer Schnitte hat ihren letzten Heurigenbesuch bald hinter sich.
REGION. Vorbei die Zeiten, in denen Kinder mit schokoverschmierten Mündern durch die Heurigenkeller liefen, vorbei die Zeiten, in denen man sich mit dem Ehemann eine teilte, vorbei die Zeiten, in denen man sich noch eine (oder zwei) Wachauer Schnitte(n) für den Nach-Hause-Weg mitnahm. Teure Rohstoffe und sinkender Absatz hätten die Entscheidung notwendig gemacht.
„Die Auflösung des Wachauer Riegels wurde auch Manner-intern sehr lange diskutiert. Schlussendlich hat es sich einfach nicht mehr rentiert“, so Manner-Sprecherin Karin Höfferer. Im August wurde die letzte Wachauer Schnitte gebacken.
Heurigenwirte und Besucher zeigten sich am Wochenende geschockt. Und auch Prominente werden den Schokotraum vermissen. „Als Heurigenbesucher finde ich es schade, weil ich das Süße immer mit der Wachauer Schnitte verbunden habe“, so SPÖ-Landesgeschäftsführer Günter Steindl aus Gföhl.
Ebenfalls betrübt äußerst sich Landesrätin Barbara Schwarz aus Dürnstein: „Es tut mir sehr leid: Die Wachauer Schnitte war immer die übliche Nachspeise. Das war so, als ich ein Kind war und ist bis heute so geblieben. Damit geht ein Stück Heurigenkultur zu Ende.“
Mit der Wachauer Schnitte stirbt ein Stück Tradition, Erinnerung und Heimat. Die Bezirksblätter wollen das nicht hinnehmen. Auf Facebook wollen wir nun in einer Petition Unterschriften zum Erhalt des Ur-Schokoriegels starten. Je mehr Menschen uns dabei unterstützen, umso größer ist die Chance auf ein Wunder. Und so können Sie mitmachen:
Online-Petition: Setzen Sie ein Zeichen auf facebook.com – Seite „Weltkulturerbe Wachauer Schnitte“: http://www.facebook.com/pages/Weltkulturerbe-Wachauer-Schnitte/273838289307603
Was verbinden Sie mit der Wachauer Schnitte? Sagen Sie uns, was Sie mit dieser einmaligen Süßigkeit verbinden: Ihre schönste Erinnerung an die Wachauer Schnitte: melk.red@bezirksblaetter.at
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