Ungarn berreicherten sich an Fahrräder an den Bahnhöfen Melk und Pöchlarn
Die Fahrradabstellplätze bei den Bahnhöfen von Melk und Pöchlarn wählten ein 55-jähriger Ungar und sein 50-jähriger Landsmann, um sich nach Rädern in gutem Zustand umzusehen. Man knackte die Sperrvorrichtungen und lud die Beute in Kleintransporter, um sie in Ungarn zu verkaufen.
„Ich würde mich am Beitrag zur Wahrheitsfindung klammern, wie an einen Strohhalm“, appellierte der St. Pöltner Richter Markus Pree erfolglos vor allem an den jüngeren Angeklagten, der behauptet hatte, er habe von dem Vorhaben des 55- Jährigen Ende November nichts gewusst. Erst durch Geräusche beim Fahrzeug aufgewacht, sei er zur Ladefläche und habe die Räder eigentlich wieder herausholen wollen.
Die Situation am 28. November 2013 war, laut Staatsanwalt Karl Fischer, aber eine andere. Polizeibeamte beobachteten das Verladen der Räder durch den älteren Angeklagten und stellten kurz darauf fest, dass die Fahrzeuge im Transporter bereits befestigt waren, und das konnte nur jener gemacht haben, der sich im Kastenwagen befand – und das war der jüngere Einbrecher, für den aufgrund zahlreicher auch schwerer Vorstrafen, unter anderem wegen entführerischer Erpressung und Vergewaltigung, nur ein Geständnis strafmildernd gewesen wäre.
Bilder, Handyerfassung, sowie die Observation des 55-Jährigen waren auch die ausschlaggebenden Indizien für Raddiebstähle am 25. Oktober, sowie am 22. November 2013. Obwohl der einschlägig vorbestrafte Ungar erst am 14. November 2013 in Innsbruck verurteilt worden war, stahl er diesmal insgesamt sechs Fahrräder mit einem Zeitwert von rund 1.400 Euro. Eine teilweise Schadensgutmachung versucht Opfervertreter Marc Gollowitsch mit Hilfe eines Exekutionstitels in Ungarn einzutreiben. Einigen anderen Opfern scheint dieser Weg zu mühsam.
Als „einigermaßen moderate Strafe“ wertete Pree die Urteile, wonach beide für 30 Monate hinter Gitter sollen (rechtskräftig). Das Zureden auch durch Verteidiger Bernhard Wagner ließ die Ungarn ihre Strafen annehmen.
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