Ist pendeln überhaupt notwendig?

- hochgeladen von Peter Pruzina
Das Pendeln ist gerade in unserer Region ein zentraler Punkt, weil Arbeitsplätze abseits der Ballungsräume eher rar sind. Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind so gezwungen, täglich in eine größere Stadt zu pendeln. Doch ist das wirklich immer notwendig?
Rein technisch sind wir heutzutage in der Lage, speziell Tätigkeiten am Bildschirmarbeitsplatz überall zu erledigen. Im Homeoffice zum Beispiel. Bei einigen Unternehmen ist das schon Usus, andere müssen noch über ihren Schatten springen und das Vertrauen zu ihren Mitarbeitern aufbringen. Je mehr Homeoffice, desto weniger Pendler.
Ein noch interessanterer Vorschlag meinerseits ist, dass in einem größeren Ort ein "Co-Working-Space" eingerichtet wird, wo Mitarbeiter verschiedener Firmen zusammenkommen und arbeiten. Lange Pendlerstrecken entfallen, man lernt neue Kollegen kennen, hat eine moderne Infrastruktur und genießt hier auch das Flair einer Bürogemeinschaft. Oft stehen Gebäude oder große Geschäftsflächen in den Städten - so wie in Melk - leer. Der ideale Platz, um solche Gemeinschaftsbüros in der Nähe einzurichten. Es braucht nur den guten Willen der Firmenchefs und einen Betreiber, der diese "Co-Working-Spaces" einrichtet und verwaltet.
Diese beiden Arbeitsformen würden Tausende Pendlerkilometer einsparen.
Wenn dies nicht möglich ist, dann muss man weiter pendeln.
Die Einen bauen immer mehr Straßen und Kreisverkehre, um zu versuchen, den Pendlerverkehr zu bewältigen. Lösen dadurch noch mehr Staus und Umweltverschmutzung aus. Wieder Andere fordern gebetsmühlenartig ein 365-Euro-Ticket für alle öffentlichen Verkehrsmittel in Niederösterreich.
Ehrlich gesagt, Letzteres erscheint mir noch die sinnvollste Lösung. Aber auch nicht durchdacht. Denn viele Orte sind am öffentlichen Verkehr gar nicht beteiligt oder leiden unter schlechten Verbindungen und praxisfernen Abfahrtszeiten. Viele haben nicht das Glück, an einem größeren Bahnhof zu wohnen.
Der öffentliche Verkehr muss sich den Pendlerinnen und Pendlern anpassen, nicht umgekehrt.
Nur umfassende Mobilitätskonzepte wie z.B. effiziente lokale Öffentliche Verkehrsmittel, Anrufsammeltaxis, geteilte und vermietete Elektro-Autos und -Räder sowie Bedarfsfahrdienste auf Vereinsbasis können die Menschen zu den Hauptrouten bringen. Oder in die nächste Stadt. Freue mich über eine rege Diskussion, über Eure Meinungen und bedanke mit bei Renate Kirsch für die Inspiration
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