Halbe Million für Arbeiter
Der Wirtschaft geht‘s gut, einigen (wenigen) Arbeitnehmern jedoch nicht. 750 von ihnen suchten im ersten Halbjahr die Hilfe der Arbeiterkammer. Fazit: Über 500.000 Euro, die für die Mitglieder erstritten werden konnten.
BEZIRK MELK. (JL/CT) Vergangene Woche präsentierten die AK-Chefs aus Melk, Amstetten und Scheibbs gemeinsam ihre Bilanz über das erste Halbjahr.
Ein besonders erschütterndes Erlebnis passierte erst unlängst im Scheibbser Bezirk: Ein junger Dienstnehmer war von März bis Juli 2010 in der Gastronomie beschäftigt. Als der Mann krank wurde, suchte er einen Arzt auf. Der Mediziner klärte den jungen Kellner auf, dass er gar nicht krankenversichert sei. „Und nun kommen wir ins Spiel“, so Helmut Wieser aus Scheibbs.
„Die Arbeiterkammer hat auch die Entgeltansprüche überprüft, dabei taten sich Abgründe auf“, so Wieser.
Krasser Fall auch im Bezirk Melk
Nicht anders die Situation bei den Nachbarn aus Melk und Amstetten. Peter Reiter (Bezirksstellenleiter der AK Melk): „Eine Brotausführerin wusste nichts von einvernehmlicher Auflösung des Dienstvertrages. Der Arbeitgeber hatte sie im Krankenstand gekündigt und wollte sich dadurch eine Menge Geld ersparen.“
Peter Schuster, Bezirksstellenleiter in Amstetten berichtet: „Eltern zeigen sich höchst besorgt ob der schlechten Bedingungen in Lehrbetrieben. Von Mehrarbeit über schlechten Umgangston, über zuwenig Pausenzeiten – hier passieren Dinge – die dürfen einfach nicht sein.“
Die Melker AK zog bislang 39 Mal vor Gericht und erstritt so 503.981 Euro.
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