Kompositionswettbewerb
„The Townsfolk“ gewinnt Wolkersdorfer Musik-Wettbewerb
WOLKERSDORF. Unterschiedlicher Zugänge und unterschiedliche Tonsprachen zeichneten die 21 eingereichten Kompositionen aus. Alle Werke waren allerdings qualitativ wertvoll und musikalisch interessant.
Sieben JurorInnen traten zusammen, um die Siegerwerke zu küren. Auch wenn die Fachleute unterschiedliche Werke präferierten: Bei der Beurteilung der Preisträger waren sie sich einig.
Bandbreite
„Die Art der Einsendungen war überaus verschieden“, erklärt Musikschuldirektor Alexander Blach, Leiter der Jury. „Die Tonsprache reichte von konventionell bis experimentell. Manche Komponisten verzichteten auf besondere Spieltechniken. Andere haben diese wiederum sehr bewusst eingebaut, was ja letztendlich der Intention eines Wettbewerbs für zeitgenössische Musik entspricht.“
Trotzdem: die Jurymitglieder mussten jene Werke auswählen, die sowohl den Ansprüchen des Bewerbes als auch jenen der aufführenden MusikerInnen gleichermaßen entsprechen. Am besten erfüllte die Komposition „The Townsfolk“ diese Vorgaben: Sie ist interessant und schafft Spielfreude gleichzeitig, setzt sich sehr gut mit der Geschichte Wolkersdorfs auseinander. Die Komposition ist zudem sehr abwechslungsreich und gut ausgearbeitet, die Tonsprache reicht von harmonisch bis kantig. Einsender Andreas Ziegelbäck aus Oberösterreich wird dafür mit dem Hauptpreis (Kat. A, Symphonisches Blasorchester) ausgezeichnet. Er erhält ein Preisgeld in Höhe von € 3.000,-.
Je € 1.500,- wurden für die Kat. B (Werke für MusikschülerInnen) ausgeschrieben. „Einst & Jetzt“ (Werner C. Veszely, Ebreichsdorf) entsprach am besten den Vorgaben: das sehr gegliederte Notenbild und die flexible Besetzung überzeugten die Jury. Prinzipiell für Nachwuchsblasorchester geschrieben, ist hier auch der alternative oder zusätzliche Einsatz von Blockflöten, E-Bass, Contrabass und Cello möglich.
Der Preis für Nachwuchs-Streichorchester wurde Johannes Holik, Wien zugesprochen: „Eine kleine Wolfgers-Musik“ ist gut gemacht im Arrangement und in der Satztechnik. Das Stück ist ebenso witzig wie sein Titel. Dieser spielt nämlich sowohl auf den Wolkersdorfer „Ahnherrn“ Wolfger als auch auf Wolfgang A. Mozarts „Kleine Nachtmusik“ an.
Durch eine originelle Besetzung - vier Schlagwerke sowie Alt- und Tenorsaxophon – zeichnet sich das Werk „Wolfgers Lied“ aus. Die Komposition setzt sich mit einem Lied aus dem Weinviertel auseinander. Obwohl prinzipiell auf einfachem Niveau gehalten, können bei der Umsetzung nach Bedarf unterschiedliche Fähigkeiten und Fertigkeiten berücksichtigt und eingebracht werden. Komponist Karl Bergauer erhält dafür € 1.000,- Preisgeld in der Kategorie B/Nachwuchs - Gemischtes Ensemble.
Einen Sonderpreis vergab die Jury an Otto Wanke, Wien. Er hat seine Komposition „In Broken Images“ in Form einer musikalischen Graphik eingereicht. Das sehr innovative und konzepthafte Werk überlässt Vieles den Interpreten. „Es wird spannend, wer sich auf die durchaus reizvolle Einstudierung dieses Werkes einlässt“, schmunzelt Juryvorsitzender Alexander Blach.
Nun gilt es, die Gewinner, Lehrkräfte und MusikerInnen zu verständigen. Die Lehrkräfte der RegionalMusikschule beginnen noch vor den Sommerferien mit den Proben. Zudem sind alle Wolkersdorfer Kapellen eingeladen, die Uraufführung der prämierten Werke beim traditionellen „Festkonzert am Nationalfeiertag“ mitzugestalten.
„Es freut mich, dass die Stadtgemeinde Wolkersdorf mit der Ausschreibung dieses Bewerbes dazu beiträgt, auch jüngeren MusikerInnen zeitgenössische Musik erlebbar zu machen“, sagt Bürgermeisterin Anna Steindl stolz. „Zudem tragen wir dazu bei, dass das Repertoire um qualitätsvolle Werke in einfachem Schwierigkeitsgrad erweitert wird.“
Musikschulleiter Alexander Blach will sich auch um die Aufführungsrechte der nicht prämierten Werke bemühen. Er will diese auch in den Musikschulunterricht einbeziehen.
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