KLAR Weinviertel
Erdreich-Preis gegen Bodenverbrauch
Bodenverbrauch und Ortskernentwicklung: 13 Gemeinden – 1 Position
WEINVIERTEL. Der Regionalentwicklungsverein Südliches Weinviertel/KLAR! Südliches Weinviertel wurde beim ERDREICH Preis für nachhaltige Boden und Flächennutzung für das Positionspapier Leerstand und Baulandmobilisierung Südliches Weinviertel für eine Auszeichnung in der Kategorie Flächensparen ausgewählt.
Böden sind kostbar
Die Auszeichnung „ERDREICH“ des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie würdigt Gemeinden, Verbände, Organisationen, Unternehmen, Initiativen und Privatpersonen, die besonders bewusst mit Boden umgehen.
Sie tragen dazu bei, diese Ressource in ausreichender Qualität und Quantität zu erhalten.
„Mit Ihrem Projekt und Ihrer Einreichung zeigen Sie Ihre Bereitschaft zum aktiven Bodenschutz und sind Vorbild für andere Akteurinnen und Akteure selbst aktive Bodenpolitik und Bodenschutz zu betreiben“, so lautet es im Verständigungsschreiben.
100% positive Gemeinderatsbeschlüsse
In der Kleinregion Südliches Weinviertel sind aktuell etwa 230 Hektar Wohnbauland unbebaut. Das sind 17 Prozent des bestehenden Wohnbaulands. Baulandausweisungen an den Ortsrändern und die Schwächung der Ortskerne sind nur zwei der vielfältigen Folgen der sogenannten „Baulandhortung“. Diese Situation veranlasste die 13 Gemeinden der Region Südliches Weinviertel Position zur Baulandmobilisierung und Leerstandsaktivierung zu beziehen.
Das fertige Papier dient einerseits als Handlungsgrundlage für die Gemeinden, als Information für die Bevölkerung und vor allem geht es an politische EntscheidungsträgerInnen in Land und Bund. So wurde das Papier Ende September im Klimaschutzministerium und Mitte Oktober im Landwirtschaftsministerium präsentiert und übergeben. „Es waren sehr aufschlussreiche Gespräche. Wir freuen uns sehr darüber, dass unser Papier als Grundlage für weitere Gespräche in den Ministerien genutzt wird. Vor allem für die geplante Bodenschutzstrategie, “ erzählt Alexander Wimmer.
Effekte, Ziele, Lösungsansätze und Forderungen
„Ein Bündel an Lösungsansätzen ist im Papier enthalten. Es reicht von Maßnahmen der Bewusstseinsbildung zum Thema Sanierung, Förderungen, Vorteile vom Leben im Ortsverband und Bauen in der geschlossenen Bauweise, Vermittlung von Wissen und aufzeigen von Best- Practice Beispielen bis hin zu neuen Nutzungs- und Bebauungsideen,“ erzählt Obmann Flotz.
Zentrale Forderungen an Bund und Land sind neben der Unterstützung der genannten Lösungsansätze auch die Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen für die Einhebung eine Infrastruktur- oder Mobilisierungsabgabe für unbebautes Wohnland mit Anpassungsmöglichkeiten an die jeweilige Situation in den Ortschaften, sowie für die Einhebung einer Erhaltungsabgabe für Leerstand durch die Gemeinden – wo es nötig ist. Auch das Bereitstellen von Fördermittel für die Leerstandsaktivierung und den Abbruch von Ruinen, gebunden an einen in das Ortsbild passenden Neubau, wird vorgeschlagen. „Wenn wir uns dem Problem Leerstand nicht gemeinsam mit vielfältigen Lösungen stellen, dann sterben manche Orte langsam aus“, so Velm-Götzendorfs Bürgermeister Gerald Haasmüller.
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