Hinterbrühl
Ein "echter Waldmüller" im Wienerwald
BEZIRK MÖDLING. Schon seit Jahrhunderten ist die Höldrichsmühle mit klangvollen Namen, wie dem Komponisten Franz Schubert und dem österreichischen Maler Ferdinand Georg Waldmüller untrennbar verbunden. Nun ist ein „Original Waldmüller“ in das beliebte Ausflugsgasthaus in die Hinterbrühl zurückgekehrt.
Ferdinand Georg Waldmüller, einer der bedeutendsten Maler der Biedermeierzeit, inspirierte die idyllische Gaststätte seinerzeit zu drei weltberühmten Werken, die im Eigentum der Republik Österreich, im Oberen Belvedere zu bewundern sind. Die Bilder „Christtagmorgen in der Höldrichsmühle“, „Die niederösterreichische Bauernhochzeit“, „Abschied der Braut vom Elternhaus“ unterstreichen den persönlichen Bezug, den der Maler zur Höldrichsmühle wohl hatte. Diese drei Werke sind - neben einem Selbstporträt des Malers - als Nachdrucke im Restaurant zu sehen; auch die Menükarte ist nach der niederösterreichischen Bauernhochzeit gestaltet.
Original-Handschrift
Seit kurzem ziert nun ein echter Waldmüller die Räumlichkeiten des Gast- und Hotelbetriebs in der Hinterbrühl. Es handelt sich dabei um eine Original-Handschrift des Künstlers, die Hoteleigentümer Erich Moser in einer Online-Auktion für seinen Betrieb ersteigern konnte. Das Dokument ist ein Zeugnis für den künftigen Begründer der idealistischen Malerei, Eduard Bitterlich, der von Waldmüller an der Wiener Akademie zu einem Zeichner und Miniaturmaler ausgebildet wurde. Waldmüller hob dessen vorzügliches Talent und dessen geniale Entwürfe hervor, und dass „es wünschenswert wäre und im Interesse der vaterländischen Kunst, weitere Werke der Kunst zu schaffen“.
„Wie ich die Handschrift entdeckt habe, wusste ich, die gehört heim“, freut sich der Hotelier über den echten Waldmüller. Erich Moser ist übrigens auch persönlich mit dem Maler verbunden. In seinem Geburtsjahr 1965 fand die erste Niederösterreichische Landesausstellung in der Höldrichsmühle mit Waldmüllers Werken statt. „Das ist auch der Grund, warum unsere Fenster seither vergittert sind. Die Leute sind damals Schlange gestanden“, weiß Moser durch seinen Vater zu erzählen. Die Original-Handschrift ist für ihn wie ein Nachhausekommen des Künstlers, die den historischen und persönlichen Bogen schließt.
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