Radfahrlehrer in Mödling
Raus aus dem "Toten Winkel"
BEZIRK MÖDLING. Im Zuge einer Ausbildung für angehende Radfahrlehrer hatten diese am Parkplatz des BSZF Südstadt die Gelegenheit selbst zu erfahren, was es heißt, regelrecht im "Toten Winkel" eines LKW zu verschwinden. Werner Madlencnik, Geschäftsführer der Easy Drivers Radfahrschule zeigte dabei vor, wie eingeschränkt die Rundumsicht eines LKW-Fahrers ist. Dabei konnten die zukünftigen Radfahrlehrer (darunter auch Lisa und Astrid Ribarich und Mark Hornung von der Sportunion Hinterbrühl, die Volksschulen bei der Radausbildung unterstützen) selbst im Führerstand eines LKW Platz nehmen.
Unterschätzte Gefahr
„Wir dachten, es wäre eine gute Idee, den „Toten Winkel“ einmal an einem LKW praktisch darzustellen. So können Radfahrlehrer den Kindern auch besser vermitteln, worauf diese achten müssen, wenn sie mit ihrem Fahrrad in die Nähe eines LKWs kommen“, so Madlencnik. „Hinter dem 16,5 Meter langen Fahrzeug ist der Tote Winkel sogar unglaubliche 150 Meter lang“, gibt Mattias Scherzer, LKW-Fahrlehrer der Easy Drivers Mödling, zu bedenken. Die Größe des Vorzeige-LKWS sollte aber nicht davon ablenken, dass vor allem Kinder schon im "Toten Winkel" wesentlich kleinerer Fahrzeuge, also etwa auch mittelgroßer Transporter, höchst gefährdet sind.
Kein Allheilmittel
Mattias Scherzer warnt aber auch davor, dass die vieldiskutierten Abbiegeassistenten kein Allheilmittel sind: Diese funktionierten auch 'nur' wie der Einparkassistent eines PKW, also durch akustische Signale. "Es besteht die Gefahr, dass dadurch noch weniger in den Spiegel und auf die Umgebung geschaut wird. Die Diskussion geht also in die falsche Richtung - viel wichtiger ist es, Kindern den nötigen Respekt vor den großen Fahrzeugen beizubringen", so Scherzer.
Radfahrkurse für Volksschüler
Die eintägige Schulung, die auch am Radübungsplatz in Mödling abgehalten wurde, war eine Zusatzausbildung für Übungsleiter des Österreichischen Radsportverbandes (ÖRV) um Radfahrkurse an Volksschulen abzuhalten. Die Übungsleiter sind zugleich Radfahrlehrer gemäß dem Ausbildungsleitfaden von klimaaktiv mobil des Bundesministeriums. Das „Zusatzmodul zur/zum Radfahrlehrer“ vermittelt neben fundierten theoretischen und praktischen Grundlagen zum Thema „Radfahrkurse in Volksschulen“ methodisch-didaktisches Wissen und notwendige Trainingskompetenzen, um Volksschulkinder im Radfahren trainieren zu können.
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