Interview...
...mit Paul Tschirk, EU-Gemeinderat in Gumpoldskirchen
BEZIRKSBLÄTTER: Seit wann sind Sie EU-Gemeinderat und was haben Sie seither als solcher getan bzw. Was sind Ihre nächsten wichtigsten Pläne?
PAUL TSCHIRK (SPÖ): Ich bin seit der Konstituierung des Gemeinderates in Gumpoldskirchen (also seit Jänner 2020) EU-Gemeinderat. Da ich auch Gemeindevorstand bin und mir das
Gesundheitsressort zugeteilt wurde, haben sich meine Tätigkeiten in den Jahren 2020 bis 2022 maßgeblich auf die Bewältigung der COVID19-Pandemie konzentriert und weniger auf EU spezifische Agenden. Jedoch war bzw. ist es mir sehr wichtig die Bürger*innen von Gumpoldskirchen mit Informationen aus den verschiedensten Gremien der europäischen Union zu versorgen und mit kursierenden Falschnachrichten aufzuräumen. Dies geschieht meist im direkten Gespräch mit den Menschen.
Im Frühjahr nächsten Jahres möchte ich eine Informationsveranstaltung in Gumpoldskirchen durchführen, um den Menschen die Arbeitsweisen der EU etwas näher zu bringen und ihnen dadurch zu zeigen, wie wichtig die bevorstehenden EU Parlamentswahlen sind.
Waren Sie schon einmal in der EU in Brüssel und wenn ja, was hat Sie am meisten beeindruckt?
Ja, im Rahmen der vom Karl Renner Institut organisierten Europapolitischen Akademie konnte ich im Juni 2022 Brüssel besuchen und die dort ansässigen Institutionen der Europäischen Union besichtigen. Weiters konnte ich mich mit allen MEPs der S&D Fraktion aus Österreich austauschen und an spannenden Podiumsdiskussionen teilnehmen.
Am Meisten beeindruckt mich die Tatsache, dass es trotz der teils komplett verschiedenen Haltungen innerhalb der EU und ihren Mitgliedsstaaten dennoch im Rahmen des Trilog Verfahrens immer wieder zu zukunftsweisenden Regelungen bzw. Verordnungen kommt (z.B. „Fit for 55“, „Digital Markets Act“).
Welche Stimmung orten Sie in der Bevölkerung in Bezug auf die EU?
Im Durchschnitt würde ich in der Gumpoldskirchner Bevölkerung eher eine neutrale Stimmung gegenüber der EU verorten. Dies liegt meist daran, dass die reguläre Kommunikation aus Brüssel (also aus den Ausschüssen bzw. Ratssitzungen) nur an einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung dringt und die breite Masse eher selten von europäischen Initiativen mitbekommt außer wenn sie direkt davon betroffen sind und dann meist negativ, da viele positive EU-Initiativen (EU Roaming Verordnung) nicht als solche bei den Leuten beworben werden.
Deswegen möchte ich die Kommunikation aus Brüssel bis in die Kommunen mit der oben erwähnten Informationsveranstaltung weitergeben und die Bewerbung bereits existierenden Informationskanäle der EU fördern.
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