Energiesparwinter
Den Sportlern droht ein teurer Winter
BEZIRK MÖDLING. Trübe Mienen bei den rund 100 Mitgliedern des sehr aktiven Badminton-Vereins Mödling. Ende September hat Obfrau Bianca Schiester erfahren, dass der Sport - nach zwei Corona-Wintern - auch heuer wieder eingeschränkt wird. "Kein Duschen und reduziertes Licht, wurde uns gesagt", so Schiester. "Letzteres konnten wir rausverhandeln, denn Badminton braucht ausreichend Licht. Duschen dürfen wir aber höchstens kalt." Mit dem Energiesparen habe das alles nicht direkt zu tun, wurde dem Verein erklärt. Die Hallenmiete in der Stingl-Volksschule und in anderen Turnhallen wird in Mödling aber engergiepreisbedingt wohl teurer.
Bewusstseinsbildung in Wr. Neudorf
Für das Freizeitzentrum Wr. Neudorf sind vorerst keine Einschränkungen bekannt. Die einige Jahrzehnte alte Sporthalle wurde saniert und komplett mit LED-Licht und Belüftung ausgestattet. Die Räume sind einzeln beheizbar, je nach Bedürfnis des Vereines. Amtsleiter Patrick Lieben-Seutter: "Wir setzen statt auf radikale Kürzungen auf nachhaltige Verhaltensänderung. In unserer Gemeindezeitung geben wir gute Tipps."
Sparen, sparen, sparen in Mödling
Doch nicht nur für Vereinssportler, auch für Individualsportler könnte es ein ungemütlicher Winter werden, wenn nicht sogar ein Energie-Lockdown und damit ein Stillstand diverser Freizeitangebote droht. Schon die Corona-Lockdowns haben zu erheblichen Einsparungen geführt, wie aus dem Energiebericht der Stadt Mödling hervorgeht. Die Stadt Mödling (Stromverbrauch 2021: 8 Millionen Kilowattstunden) setzt auf das Motto "Sparen, Sparen, Sparen". Der größte Stromfresser ist das beliebte Stadtbad samt Eislaufplatz. Energiestadtrat Otto Rezac: "Der Saunabetrieb wird an die Frequenzen angepasst, die Thermostatknöpfe an den Heizungsradiatoren werden erneuert, die Raumtemperatur im Altbautrakt des Eislaufplatzes wird abgesenkt."
Wenig Einschränkungen im Fitnessstudio
Das Fitnessstudio Clever-Fit in Brunn/Gebirge mit seinen 3000 Mitgliedern plant derzeit keine besonders "kalten Duschen". Chef Patrick Brassler: "Unsere Energiekosten haben sich vervierfacht, aber wir werden die Preise nicht erhöhen. Auch die Duschen lassen wir in Betrieb. Wir werden aber die Beleuchtung halbieren und die Klimageräte nur fallweise anwerfen. Zum Glück haben wir für nächstes Jahr einen guten Energiefixpreis aushandeln können."
Der Mensch als Heizwerk
In Perchtoldsdorf wird derzeit an einem Konzept für das Freizeitzentrum gearbeitet, teilt Betriebsleiter Alexander Dzerowicz mit. Übrigens ist auch jeder Mensch ein kleines Heizkraftwerk. Im Sitzen produziert er 50 Watt Wärme, in Bewegung immerhin 150 Watt. Also: Sport hält warm auch in ungemütlichen und teuren Wintern.
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