Chantal Schlacher: So jung und modern kann Filterkaffee sein
Die junge Kaffeebewegung hat nun auch Österreich erfasst. Die bz traf die amtierende Kaffeemeisterin.
Wer bei Filterkaffee an Omas alte Maschine denkt, wird von Chantal Schlacher schnell eines Besseren belehrt. Die 20-Jährige ist amtierende österreichische Filterkaffeemeisterin und somit Aushängeschild der neuen Kaffeebewegung "3rd wave".
Hochwertiger Kaffee
"Die junge Kaffeeszene hat nichts mit künstlich aromatisierten Sirupfläschchen zu tun, sondern steht für hochwertigen Kaffee, so wie er sein kann", erzählt die Kunststudentin, die seit Dezember im Lokal "Kaffemik" in der Zollergasse arbeitet. Hier hat auch ihre Leidenschaft für Kaffee in seiner puren Hochwertigkeit ohne chemischen Schnickschnack begonnen. "Wir servieren Filterkaffee, zubereitet mit einer Aeropress", erklärt "Kaffeemik"-Besitzer Simon Huber.
Weltweite Meisterschaften
Mit diesem relativ neuen Gerät lässt sich nicht nur im Handumdrehen guter Filterkaffee zaubern, sondern es finden auch weltweit Aeropress-Meisterschaften statt. Zuletzt in der Ottakringer Brauerei, aus der Chantal Schlacher als Überraschungssiegerin hervorging. Am 9. April vertritt die Studentin unser Land bei den "World Aeropress Championships" in Seattle, USA. Nervös vor dem internationalen Wettkampf ist sie jedoch nicht: "Ich war auch bei der österreichischen Meisterschaft nicht nervös. Hier zu arbeiten ist die besten Vorbereitung für den Wettkampf", erklärt Chantal ganz locker.
Kaffee als Hobby
Ihre Zukunft sieht sie allerdings nicht im Kaffeegewerbe: "Ich möchte auf alle Fälle mein Studium beenden. Die Kaffeezubereitung sehe ich als nettes Hobby".
Zwistigkeiten mit den traditionellen Wiener Kaffeehäusern gibt es für die junge Kaffeebewegung nicht. "Wir wollen niemanden verdrängen und leben aneinander vorbei", meint Chantal Schlacher. "Aber die Leute sollen sich nicht scheuen, einmal ihre Routine zu durchbrechen und neue Kaffeearten ausprobieren. Kaffee kann mehr sein als nur eine Frühstücksdroge!"
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