Neubauer Erinnerungen an Weihnachten von damals

- Weihnachten war und ist für Elfriede Becker das schönste Fest des Jahres - sie freut sich schon auf den 24. Dezember im Haus Neubau.
- hochgeladen von Ulrike Kozeschnik-Schlick
Elfriede Becker ist 86 Jahre alt. Sie erinnert sich gerne an die schönsten Weihnachtsfeste ihrer Kindheit.
NEUBAU. Heute wohnt sie im Haus Neubau, aber aufgewachsen ist Elfriede Becker im steirischen Zeltweg. "Meine Eltern haben dort ein kleines Häuschen gebaut, sogar die Ziegel haben sie selbst gemacht. Und hinter dem Haus gab es einen großen Gemüsegarten, so mussten wir auch in der ärgsten Zeit nie Hunger leiden."
An Geschenke zu Weihnachten dachte damals niemand. "Meine kleine Schwester und ich hätten nie unsere Wünsche ausgesprochen." Die gab es insgeheim natürlich doch, und irgendwie meinte es das Christkind auch gut mit den Kindern. Beckers Vater war Tischler und Zimmermann und konnte viele Spielsachen selbst basteln. "Viel Zeit hatte er natürlich nicht für uns, weil er viel arbeiten musste, um die Familie durchzubringen."
Ein besonderer Christbaum
An ein besonderes Weihnachten erinnert sie sich: "Mein Vater kam von der Arbeit früher heim und fragte mich 'Magst in den Wald mitgehen, einen Christbaum holen?' Er nahm mich auf seine Schultern und wir stapften durch den Schnee", erzählt Becker. Vor einem kleinen Tannenbaum blieb der Vater stehen und meinte, dass sie diesen Baum nehmen würden. "Ich deutete auf einen viel schöneren Baum und fragte 'Warum nehmen wir nicht diesen?' Er antwortete 'Weil der noch wachsen muss, genau wie du. Und einmal so groß und stark und schön sein wird, wie du!' Also wurde es der kleine, zerrupfte", lacht die 86-Jährige.
Wieder daheim ist sie gleich am Kuchlbankerl eingeschlafen. "Als ich aufwachte, konnte ich mein Glück gar nicht fassen: Am Baum leuchteten die Kerzen und daneben eine Puppe mit einem hellblauen Kleid. Was für eine wunderbare Überraschung!"
Weihnachten am Bauernhof
In der Volksschule nahm ihre Großmutter sie zu Weihnachten einmal zum 400 Jahre alten Bauernhof ihrer Schwester mit. "Wir fuhren mit der Murtalbahn, dann stapften wir steil hinauf, vorbei an verschneiten Mühlen und Bächen. Der Hof war kalt, es gab kein fließend Wasser, keinen Strom", erinnert sie sich. "Ich erlebte, wie liebevoll die Menschen dort am 24. das Vieh versorgten, Haus und Stall ausräucherten und dann im einzigen Festgewand, das sie hatten, miteinander voller Erwartung bei Tisch saßen", so Becker. "Es gab Suppe und Brot. Als die Glocken läuteten, sind wir durch die Nacht in die eiskalte Kirche gegangen. Aber es war unbeschreiblich schön. So habe ich Weihnachten nie wieder erlebt." Ab 1962 verbrachte Elfriede Becker 40 Jahre lang Weihnachten gemeinsam mit ihrem Mann in Mariapfarr. "In jenem Ort, wo Joseph Mohr 1818 den Text zu 'Stille Nacht' geschrieben hat. Das war alle Jahre wieder wunderschön."
Ihr Mann starb vor neun Jahren. "Wir haben 55 Jahre lang alles geteilt, haben ein gutes Leben gehabt. Wenn ich heute im Haus Neubau Weihnachten gemeinsam mit anderen erleben kann, bin ich dankbar. Ich bin hier nicht alleine, habe keine Sorgen und bin zufrieden."


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