Künstler Glod
So göttlich lief seine letzte Ausstellung in Wien
Der Neubauer Künstler Marcin Glod verwandelte den Dachboden des Stephansdoms zum exklusiven Treffpunkt für Kunstfans. Zu bewundern gab es das künstlerische Schaffen der letzten drei Jahre sowie bisher unveröffentlichte Werke. Kuratorin Anna Avramut und Dompfarrer Toni Faber eröffneten die Ausstellung.
WIEN/INNERE STADT/NEUBAU. Mistkübel, alte Kitschgemälde oder Basketballnetze: Bereits seit drei Jahren trennt der Neubauer Künstler Marcin Glod alltägliche Konsumgegenstände von ihrer Funktion und verleiht ihnen in seinen Werken eine neue Identität. Ikonische Figuren der Popkultur stellt er in einen neuen Kontext und sozialkritische Themen verpackt er pointiert und für den Betrachter leicht verständlich. Mit seiner Kunst begeisterte er schon Kicker-Ass David Alaba und Rapper Bausa, die einen „echten“ Glod besitzen.
Die Neugierde auf die jüngsten Werke des Künstlers war also groß, als er zu „The Final Soloshow“ in den Stephansdom lud. Es war seine letzte Solo-Show in Österreich, bevor er seine Tour über die Landesgrenzen hinaus antritt. In den altehrwürdigen Mauern des Stephansdoms rief der Künstler dazu auf, gemeinsam sein künstlerisches Schaffen der letzten drei Jahre Revue passieren zu lassen. Als Hommage an seine Wahlheimat präsentierte der gebürtige Pole, der sein Atelier in der Westbahnstraße 46 hat, auch eine bisher unveröffentlichte Serie mit Bezug auf die österreichische Hauptstadt. Eröffnet wurde die Ausstellung von Kuratorin Anne Avramut und Dompfarrer Toni Faber.
Benutzte Objekte als Kunst
„Was Glods Kunst von Pop Art trennt, ist die Verwendung von echten Plakaten, Zeitungsausschnitten oder Covid-PCR-Tests. Benutzte Objekte werden zu Kunstwerken. Die Spuren von Gebrauch finden sich beispielsweise auch in Glods ‚Dollar-Schein‘-Bildern wider: Die Banknoten sind nicht frisch aus dem Moment geboren wie Andy Warhols ‚Two Dollar Bills‘, die gerade aus der Druckpresse zu kommen scheinen, sondern waren tatsächlich im Umlauf“, so Kuratorin Anna Avramut.
„Es ist eine einmalige Gelegenheit mit junger zeitgenössischer Kunst an diesem besonderen Ort in Berührung zu kommen. Bereits seit Jahren machen wir jedes Jahr gemeinsam mit unseren Firmlingen 'Street-Art-Kunst', da ich selbst ein großer Fan urbaner Kunst bin. Umso mehr freut es mich heute, hier im Dachboden des Stephansdoms einen Raum für Glods Kunst bieten zu können“, so Dompfarrer Toni Faber.
„Es war ein fulminanter Abschied, in einer außergewöhnlichen Location, auf den ich gerne und noch lange zurückblicken werde“, kommentiert Glod und fügt hinzu: „Jetzt freue ich mich auf die bevorstehende Tour über die Landesgrenzen hinaus. Denn die Inspiration für meine Werke hole ich mir mitunter aus dem urbanen Umfeld. Beim Reisen nehme ich Dinge aus meiner unmittelbaren Umgebung ganz anders wahr. Frische Blickwinkel und unerwartete Begegnungen eröffnen neue Themen, die ich in neue Werke einfließen lassen möchte.“
Die Werke des Künstlers können ab 21. Oktober im offiziellen Glod-Showroom im ersten Bezirk (Neuer Markt 8a) bis Ende Dezember 2021, von Donnerstag bis Samstag, besichtigt und gekauft werden.
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