Fünf Jahre Markus Reiter
Diese fünf Stationen prägten Neubaus Bezirkschef
Auf Reiters Spuren im Siebten: Fünf Jahre Bezirksvorsteher, fünf prägende Orte in seinem Bezirk – eine Neubau-Tour mit Markus Reiter (Grüne).
WIEN/NEUBAU. Das ist schon fast kitschig: 5.128 Schritte brauchte es für die fünf Stops, die Markus Reiters fünf Jahre als Grüner Bezirkschef prägten. Weniger kitschig zeigte sich das Wetter – obwohl die fünf Grad samt Regen ins Zahlenkonzept passten. Aber immerhin: Zum Start der Neubau-Tour wartete Reiter mit einem "Leuchtturmprojekt" auf.
Mehr als 200 leistbare Wohnungen, Kindergarten und ein Park – das Sophienspital spielt bald viele Stückerl. Alle, die sich Reiter für den Umbau gewünscht hätte, aber nicht: "Dass die von mir vehement geforderte Volksschule nicht kommt, ist eine absolute Fehlentscheidung der Stadt."
"Stadt wollte in den 7. Bezirk reinregieren"
Diese Fehlentscheidung hat laut dem Bezirkschef vor allem negative Folgen für die 300 Kinder der GTVS Zieglergasse: Das Ausweichquartier im 14. Bezirk wegen der Sanierung des Schulgebäudes hätte man ihnen sonst "nicht zumuten müssen". Apropos: Zugemutet wurde dem neuen Bezirkschef bereits nach wenigen Monaten im Amt einiges. "Das war politisch eine meiner größten Herausforderungen", spricht Reiter, als er für Stopp Nummer zwei die Neubaugasse betritt und der 13A vorbeirauscht.
Für die neue Busroute, die im Zuge des Umbaus der Einkaufsstraße gefunden werden musste, hieß es dann "viel Kraft aufwenden und Zähne zusammenbeißen" – vor allem als die Wiener Linien mit der Teilung der Route drohten. "Da wollte die Stadt in den Bezirk reinregieren – und das ist falsch."
Zusammenschluss der Bezirke
Mit der Stadt legt sich Reiter auch ein paar Schritte weiter, in der neu umgestalteten "Partyzone" Zollergasse, an: "Wir brauchen ein Nacht-Fair-Play-Team. Herr Hanke und Herr Wiederkehr müssen sich endlich bewegen, weil derzeit verhindern sie es." Mit der Forderung ist man laut Reiter nicht allein: "Das hör ich auch aus dem 1., 2., 4., 6. und 9. Bezirk – wir werden uns da zusammentun." Vorerst nimmt der Siebte das Problem selbst in die Hand: "Alle Lokalbesitzer haben sich bereit erklärt, Nacht-Securitys zu zahlen, die bei den Ausgängen auf das ,Pscht‘ hinweisen. Aber das reicht künftig nicht."
Trotz allem in die Zukunft schauen: Das "Weiterleben" steht auch im Fokus der Schriften von Ruth Klüger. Nach ihr ist der Anger in der Burggasse benannt – Stopp vier mit Reiter: "Das verbindet mich auch persönlich mit ihrem Werk." Und das ist der Grund, wieso "der Neubau und der Reiter so gut zusammenpassen", wie er selbst sagt: "Ein kreativer Bezirk mit Leuten, die an die Zukunft denken, nicht in der Vergangenheit schwelgen, nichts konservieren – das ist genau meins."
Um die Zukunft geht's auch bei der letzten Station – nämlich um die Neubauer Kinder. Für die Volksschule in der Stiftgasse gab's nämlich kürzlich eine "sündteure, aber effektive Außenbeschattung um 150.000 Euro", so Reiter. "Ab Mai brennt die Morgensonne voll rein in die Klassenzimmer." Schräg gegenüber, für die PTS in der Burggasse 14-16, plant der Bezirk schon das nächste Projekt: Fassadengrün und Bepflanzungen am Platz vor dem Gebäude. "Das ist nicht immer einfach – vor allem wenn wieder irgendwer drauf kommt, dass eine Leitung quer liegt." Aber den Status Quo konservieren, das ist halt nichts für den Reiter.
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