SPÖ Neubau
Kampf gegen zu hohe Mieten im 7. Bezirk
Wie wird das Mieten am Neubau leistbarer? Die SPÖ Neubau will diesbezüglich nun informieren und anpacken.
WIEN/NEUBAU. Neubau bleibt ein teures Pflaster: Das zeigt eine Analyse der Immo-Plattform willhaben betreffend Mietwohnungen. Der Siebte zählte 2021 mit einem Quadratmeterpreis von 15 Euro zu den teuersten Bezirken Wiens – gemeinsam mit der Landstraße, der Donaustadt, Döbling, Wieden und Mariahilf. Wohl nur ein kleines Trostpflaster für die Neubauer: Die Mieten im Bezirk wurden mit minus 0,2 Prozent etwas billiger im Vergleich zu 2020.
"Hohe Mieten sind nicht in Stein gemeißelt", so Bezirksvorsteher-Stellvertreter Gallus Vögel (SPÖ). Er fordert leistbares Wohnen durch ein Gesetz, das Mietpreisobergrenzen mit genau festgelegten Zu- und Abschlägen definiert. "Die SPÖ ist die einzige Partei, die sich dazu bekennt, dass der Staat gesetzliche Rahmenbedingungen für leistbares Wohnen schafft", so Gallus Vögel.
Mietvertrag überprüfen lassen
Aktueller Aufhänger: Mit der derzeitigen Indexanpassung droht bei Altbau-Mietwohnungen eine Mieterhöhung um 5,85 Prozent. Schlagend wird dies ab 1. April; betroffen sind jene Verträge, die ab 1994 abgeschlossen wurden.
Zweiter Knackpunkt: der Lagezuschlag. "Sie können diesen bei Ihrem Mietvertrag allerdings überprüfen lassen", so Vögel. "Bei einem unbefristeten Mietvertrag darf der Abschluss nicht länger als drei Jahre zurück liegen, bei einem befristeten Mietvertrag nicht länger als zehn Jahre."
Was der Lagezuschlag ist? Befindet sich die Wohnung in einer überdurchschnittlich guten Lage, kann ein Zuschlag auf den Richtwertmietzins veranschlagt werden. Ausschlaggebend dafür sind in Wien folgende Merkmale innerhalb von 350 Metern – dies sind allerdings lediglich Empfehlungen für die Vermieterinnen und Vermieter:
- öffentlicher Verkehr
- Bildung
- ärztliche Versorgung inklusive Apotheken
- Geschäftslokale
- Grünraum
- Grundkostenanteil
Das Problem dabei: "Die Vermieterinnen und Vermieter halten sich alle nicht daran. Grad im 7. Bezirk sind sehr viele Wohnungen diesbezüglich betroffen. Da kann es sein, dass der Lagezuschlag höher ist als der eigentlich Mietrichtwert", so Elke Hanel-Torsch, Vorsitzende der Wiener Mietervereinigung. "Der Vermieter oder die Vermieterin haben ja außerdem nichts zur U-Bahn-Station ums Eck oder zum Kindergarten im Grätzel beigetragen, was den Zuschlag rechtfertigen würde. Das ist eine Leistung der Gesellschaft", so Hanel-Torsch.
Sie fordert eine Gesetzesänderung: "Zuschläge sollten nur erlaubt sein, wenn etwa das Haus gut in Stand gehalten wird oder von Gas auf alternativen Energien gewechselt wird. Dann haben die Vermieterinnen und Vermieter immerhin was beigetragen zum Wohnkomfort."
Beratungsbrunch am 26. März
Ihr Appell: Mietvertrag überprüfen lassen – allerdings von Expertinnen und Experten. "Auf keinen Fall auf eigene Faust zur Hausverwaltung gehen", appelliert Hanel-Torsch.
Die nächste Möglichkeit dazu gibt's beim Beratungsbrunch: Gemeinsam mit Hanel-Torsch und SPÖ-Gemeinderätin Nina Abrahamczik lädt Vögel dafür am Samstag, 26. März in die SPÖ-Zentrale am Neubau (Lindengasse 64) ein. Einfach zwischen 10 und 14 Uhr vorbeikommen.
"Wir helfen und unterstützen bei sämtlichen Fragen zum Mietvertrag oder auch zur Betriebskosten-Abrechnung", so Gallus. Anmeldung ist keine notwendig, es gelten die aktuellen Corona Maßnahmen. Bitte unbedingt den Mietvertrag mitnehmen!
Nähere Infos bekommst du per Mail an 1070@spw.at oder unter der Nummer 01/53427 1070.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.