5 Minuten Wien: Häupls Best-of-Album
Es soll ja Künstler geben, die nach nicht einmal drei Jahren Gesangskarriere bereits ein Best-of-Album produzieren. Wenn nichts mehr geht, ist es eine profitable Alternative, bereits Bekanntes neu zu verkaufen. Alter Wein in neuen Schläuchen quasi. Es gibt aber auch Künstler, die mit ihren Hits locker zwei oder drei Best-of-Alben füllen könnten. Wie etwa unser Rathausrocker Michael Häupl. "The Very Best of Häupl" wäre dann der Titel. Und der Inhalt eine Doppel-CD mit den besten Sprüchen aus über zwei Jahrzehnten Stadtchef.
CD 1 steht im Zeichen der Selbstreflexion mit Hits wie "Ich bin ein lockerer Bursche" oder "Ich bin kein zweckentleerter Motschkerant". Es folgt der Erkenntnis-Song "Ich bin Bürgermeister, nicht Gott" und zum Abschluss natürlich der Megahit "Wenn ich 22 Stunden in der Woche arbeite, bin ich Dienstagmittag fertig".
CD 2 degradiert dann jede Gabalier-Skihüttengaudi zum Requiem. Bei Gassenhauern wie "Wenn Sie Ihre Tochter nicht in die Schule lassen, dann reiß’ ich Ihnen die Ohrwascheln ab", "Wahlkampf ist Zeit fokussierter Unintelligenz" und "Ihr könnt einen von diesen Blödeln wählen, aber Ihr müsst wissen, was Ihr tut" grölt man automatisch mit. Und sein jüngster Hit "Hör mir zu und plärr net umadum" lässt auch die letzte Schlaftablette mitwippen. Nur bei der letzten Nummer "Die Politiker von morgen werden eher trockene Managertypen. Wir Entertainer sterben aus" kommt eine leichte Melancholie auf. Doch wenn es zu traurig wird, einfach weiter zum Hidden Track und zeitlosen Klassiker "Man bringe den Spritzwein!".
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