Hausapotheken in Grünbach und Schottwien in Gefahr
4-6 km Distanz zur öffentlichen Apotheke kann Ärzten in Suppe spucken
Die Standorte der Hausapotheken in Grünbach und Schottwien wackeln, sofern die Mediziner in Pension gehen. Besonders tragisch dabei ist der Fall des Schottwiener Arztes, der nach einem Schlaganfall vorläufig außer Gefecht gesetzt wurde.
Der beliebte Schottwiener Arzt Dr. Rudolf Schuster (63) kann nach einem Schlaganfall die Ordination nicht führen. Binnen zwei Monaten soll klar sein, wie es mit der Praxis weitergeht. Bis dahin wurde ein Sachwalter bestellt.
Geht der Mediziner in Pension, wird ein Nachfolgearzt keine Hausapotheke mehr führen dürfen, weil laut Rechtslage eine Entfernung von 4 bis 6 km zur nächsten öffentlichen Apotheke zumutbar ist. Seitens der Ärztekammer wird befürchtet, dass der Verlust der Hausapotheke auch dazu führt, dass sich eine Ordi ohne Apotheke nicht mehr rechnet. Das kann sein, muss aber nicht sein.
Ähnlich stellt sich die Situation in Grünbach am Schneeberg dar. Hier ließ die Gattin des Gemeindearztes jedoch durchblicken, dass ihr Gatte „solange er kann, arbeiten wird“. Von einer baldigen Pension sei keine Rede.
Hausapotheken in Niederösterreich
Seit 2006 gilt die Gesetzesnovelle, wonach ein niedergelassener Arzt dann keine Hausapotheke führen darf, wenn sich in einem Umkreis von unter 6 km eine Apotheke befindet. Die bestehenden Hausapotheken waren von dieser Reform nicht betroffen. Nach Schließung einer Ordination mit Hausapotheke darf ein Nachfolger dann keine Hausapotheke mehr führen. Durch den Wegfall dieses Zusatzeinkommens verliert die Niederlassung für den Arzt am dünn besiedelten Land an Attraktivität.
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