Wildtiere
Finger weg von Rehkitz und Co.

- hochgeladen von Tierheim Ternitz
Finger weg von Rehkitz und Co.l
Man lernt es eigentlich bereits in der Volksschule – man greift keine Rehkitze an oder nimmt sie sogar mit nach Hause. Auch andere junge Wildtiere sollte man tunlichst in Ruhe lassen. Die Muttertiere nehmen die Jungen nicht mehr an, wenn zu viel menschlicher Geruch an ihnen haftet.
Der kleine Rehbock lag im hohen Gras, von seiner Mutter dort abgelegt. Er war sicher, er war nicht verletzt. Trotzdem haben ihn Menschen mit nach Hause genommen. Nach 3 Stunden vergeblicher Mühe, ihm ein bisschen Milch – noch dazu die falsche Aufzuchtsmilch – einzuflößen, haben sie Hilfe gesucht. Genauso wie der kleine Bub über einen Tag verzweifelt nach seiner Mama gefiept hat, wird auch das Muttertier sein Junges lange Zeit gesucht haben.
Nicht jedes junge Wildtier, welches alleine angetroffen wird, wurde verlassen und benötigt menschliche Hilfe. Eine Rehgeiß kommt ca. 15 bis 20 Mal am Tag zu ihrem Jungen, um es zu säugen. Eine Feldhasenmama vielleicht nur 3-4 x am Tag, da die Jungen bereits fix und fertig auf die Welt kommen und ab Tag 1 auch schon selbstständig Nahrung aufnehmen können.
Das 2. Rehkitz, ein Mädel, wurde von einem großen Raubvogel attackiert. Hier kann man es dem Wanderer nicht verdenken, dass er eingegriffen und das Kleine gerettet hat. Dennoch wäre in beiden Fällen, vor Ort, bevor man handelt, der zuständige Jagdausübungsberechtigte zu verständigen gewesen. Hier kann die Bezirksverwaltungsbehörde oder auch die nächste Polizeidienststelle weiter helfen. Notfalls können Sie auch unseren Bereitschaftsdienst unter 0676/4921211 oder die NÖ Tierschutz-Hotline unter 0800 000 134 kontaktieren.
Rehkitze sind nicht so leicht aufzuziehen, da sie ein sehr empfindliches Verdauungssystem haben. Auch die Auswilderung gehört dann in fachgerechte Hände. Wir haben die 2 Kitze nach ein paar Tagen an eine Pflegestelle weiter gegeben, wo diese Kriterien auch erfüllt werden.


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