„LIFE Pannonic Salt 2023“
12 Millionen Euro für Erhalt der Salzlacken
Das Land Burgenland arbeitet laufend daran, dem „Lackensterben“ im Seewinkel entgegenzuwirken. Eine entsprechende Schwerpunktsetzung zur Erhaltung der Salzlacken und damit einhergehenden Verbesserung der Grundwassersituation ist u. a. auch im Managementplan des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel festgelegt.
SEEWINKEL. Nach drei Jahren ist es dem Land Burgenland gemeinsam mit dem Projektteam unter der Leitung des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel nun gelungen, den Zuschlag zur Umsetzung eines mit 12 Millionen Euro dotierten LIFE–Projekts der Europäischen Union zu erhalten.
Ökologische Bedeutung
Die Salzlacken des Seewinkels spielen vor allem eine wichtige ökologische Rolle. In erster Linie sind die Salzlacken essentielle Rast- und Brutplätze von Zugvögeln. Auch für das Mikroklima im Seewinkel, welches insbesondere dem Weinbau zugutekommt, ist das Vorhandensein der Salzlacken von immenser Wichtigkeit.
"Es war harte Arbeit, dieses Projekt genehmigt zu bekommen, weil die Fördervoraussetzungen sehr hoch sind, letztendlich hat es sich aber ausgezahlt“, betont die für den Nationalpark zuständige Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf.
Naturtourismus ist "USP" im Seewinkel
Der Mehrwert der Fördersumme spiegelt sich auch wirtschaftlich wider. Wichtiger Profiteuer von diesem Projekt ist nämlich u. a. der Tourismus. Und für das Land Burgenland ist der Naturtourismus Aushängeschild und sogenannter „USP“ im Seewinkel.
„Das Thema Wasser und der nachhaltige Umgang damit sind Schlüsselthemen der Zukunft. Die Herausforderungen, die es im Seewinkel zu meistern gilt, betreffen das Grundwasser ebenso wie die Problematik des sinkenden Wasserstandes im Neusiedler See. Dass in den nächsten fünf Jahren insgesamt 12 Millionen Euro in den Erhalt der Salzlacken fließen, ist ein Meilenstein und bedeutet einen wichtigen Schub für die Region. Das entsprechende Paket umfasst Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der Grundwassersituation, ein Neudenken der Landwirtschaft in der Gegend und Bewusstseinsbildung. 9 Millionen Euro kommen von der EU, die restlichen 3 Millionen Euro kommen aus nationalen Mitteln, die von Bund und Land zur Verfügung gestellt werden“, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.
„Gerade jetzt, zur Zeit des Frühjahrsvogelzuges, zieht es tausende Birdwatcher aus dem In- und Ausland in die Region, um dieses Naturspektakel hautnah zu erleben“, freut sich Nationalparkdirektor Johannes Ehrenfeldner über die Zusage des Projekts.
Maßnahmenpaket im Detail
Für die Qualität des eingereichten Projektes erhielt das Projektteam des Nationalparks die Auszeichnung „Seal of Excellence“ für Planung und Aufbereitung der Projektunterlagen. Das Projekt umfasst insgesamt drei Maßnahmenschwerpunkte:
- Hebung des Grundwasserspiegels und Verbesserung der Grundwasserneubildung durch Aufstau und Steuerung des Abflusses in Entwässerungsgräben.
- Anbau, praktische Versuche und Evaluierung von wassersparenden, an die klimatischen Bedingungen angepassten, landwirtschaftlichen Kulturen in Bezug auf Umsetzungsmöglichkeiten und Wirtschaftlichkeit (Absatzmärkte).
- Aufbau eines Kommunikations- und Informationsnetzwerkes zur Bewusstseinsbildung in der Region – in Kooperation mit der Wasserwirtschaft, dem Tourismus und der Landwirtschaft.
Weiters wird mit diesem Projekt die Vernetzung im Pannonischen Raum bis in die Slowakei und nach Ostungarn verstärkt und als Leitprojekt auf internationaler Ebene etabliert.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.