Gegen Schlepperei
Derzeit 185 Soldaten im Bezirk Neusiedl im Grenzeinsatz
Zum Schutz vor Schleppern und Migranten patrouillierten auch über Weihnachten und Neujahr Einheiten des österreichischen Bundesheeres entlang der ungarischen Grenze. Alleine 185 Soldaten sicherten den Grenzverlauf des Bezirkes Neusiedl.
BEZIRK NEUSIEDL. „Wir hatten über die Feiertage insgesamt 450 Soldaten im Assistenzeinsatz und hielten, wie bisher, entlang der ungarischen Grenze vom Nord- bis ins Südburgenland Ausschau nach illegalen Personen und Schleppern!“, schilderte Stabs-Chef und Vize-Landeskommandant, Oberst Raimund Wrana. „Vier Züge und das Kompaniekommando waren im Bezirk Neusiedl stationiert, das sind 185 Soldaten!“ Ausgerüstet sind die Uniformierten stets mit Waffe, Pfefferspray und schusssicherer Weste.
Perlustrierung von Migranten
Die Anzahl der Militärs wurde zwar jetzt reduziert, trotzdem patrouillieren auch weiterhin viele Soldaten im Grenzbereich. Verwenden bei Dunkelheit Nachtsichtgeräte, sonst setzen sie bei ihren Streifzügen Feldstecher ein. Inspektionen führen sie sowohl im freien Gelände als auch an Checkpoints durch. „Werden Migranten aufgegriffen, kommt es aus Gründen des Eigenschutzes zu einer Perlustrierung der Personen. Dann folgt die Bewachung bis zum Eintreffen der Exekutive, der wir dann bei der Identifikation, Registrierung und dem Transport behilflich sind! Bei Wahrnehmungen von Schleppern alarmieren wir sofort die Polizei!“
Schüsse und Todesopfer
Oberst Raimund Wrana weiter: „Aktuell sind die Aufgriffe sehr gering. Das hängt wohl auch mit den Ereignissen an der serbisch-ungarischen Grenze zusammen!“ Gemeint ist damit ein Vorfall Ende Oktober, bei dem sich offensichtlich rivalisierende Schlepperbanden im Großraum Horgoš (Provinz Vojvodina/Serbien) ein Feuergefecht geliefert haben und drei Asylanten getötet worden sind.
Die serbische Regierung mobilisierte daraufhin starke Militäreinheiten zur Grenzsicherung und machte mit dieser Maßnahme mehr oder weniger die Balkanroute „dicht“! „Ein Zeichen dafür, wenn die Serben wollen, dann können sie die Migrantenströme stoppen und beinahe gänzlich unterbinden!“, erläuterte ein Polizist. „Hoffentlich bleibt das noch länger so!“
Generell stellen die Sicherheitskräfte fest, dass die Schlepper immer skrupelloser agieren. Qualvolle Asylanten-Transporte und riskant-waghalsige Fluchten vor der Polizei sind die Folge. Deshalb kommt es auch immer wieder im Burgenland zu kilometerlangen Verfolgungsjagden. In unserem Nachbarland schrecken die Täter nicht einmal vor Waffengebrauch gegenüber der Exekutive zurück, zu sehen auf dramatischen Videos der ungarischen Polizei.
Wie wichtig generell der Grenz-Einsatz vom österreichischen Bundesheer und den Polizeieinheiten im Burgenland ist, zeigt der Verhandlungsplan des Landesgerichtes Eisenstadt. Vom 10. bis 12. Jänner führen 5 Richterinnen insgesamt 11 Prozesse wegen Schlepperei durch. Die 13 Angeklagten haben rund 200 Personen illegal nach Österreich transportiert. Als Verhaftungsorte der Täter sind unter anderem Kittsee, Nickelsdorf, Zurndorf, Deutschkreutz, Rechnitz, Deutsch Jahrndorf und Mogersdorf aufgelistet.
Eskalation in Nickelsdorf
Diese Einsätze verliefen nicht immer friedlich. So kam es in Nickelsdorf während der erkennungsdienstlichen Behandlung einer Person sogar zu einer brenzlig-heiklen Eskalation. Denn der Mann wehrte sich nicht nur mit Leibeskräften, sondern versuchte im Zuge eines Kampfes sogar die Dienstwaffe eines Polizisten aus dem Sicherheitsholster zu entreißen.
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