Ausstellung im Schloss Halbturn
Die Jahresausstellung heuer dreht sich um die "Die Seidenstraße"
HALBTURN. Die diesjährige Ausstellung auf Schloss Halbturn widmet sich einem über zwei Jahrtausende alten Phänomen, das aktueller nicht sein könnte, der Seidenstraße.
Das über 12.400 km lange Geflecht aus Handelsstraßen nahm seinen Anfang in Changan, Chinas damaliger Hauptstadt, dem heutigen Xi´an, und verband Ostasien über Zentralasien mit dem Mittelmeerraum. Unter ShiHuang Di kam es zur Einigung des Reiches und zur Errichtung einer zentralistischen Verwaltung. Die Vereinheitlichung der Schrift sowie des Maß- und Münzsystems förderte die Ausbreitung des Reiches und den Ausbau der bedeutendsten Handelsroute der Antike und des Mittelalters zusätzlich. Doch nicht nur Waren, auch Gelehrte und Armeen, Religionen und Kulturen, Wissen und Erfindungen wechselten von Ost nach West und umgekehrt.
Ihren Namen erhielt die Seidenstraße erst im 19 Jhdt., doch der heiß begehrte und kaum bezahlbare Stoff zählte bereits seit Beginn der Seidenherstellung, 2500 v.Ch., zum erfolgreichsten Handelsgut Asiens. Nicht nur Seide, auch unzählige andere Luxus- und Gebrauchsgegenstände wie Bronzegefäße, Porzellan, Arzneien und Gewürze, Glas und Erfindungen wie Feuerwerk, Schießpulver und Kompass, Papier, Papiergeld und der Blockdruck traten mit vielen anderen ihren Siegeszug über die Seidenstraße an. Ihre Erfolgsgeschichte kann zu Recht als erster Schritt zur Globalisierung angesehen werden.
Die Wiederbelebung der Seidenstraße im 21. Jahrhundert
Daran knüpft China mit dem bedeutendsten wirtschaftspolitischen Projekt des 21. Jahrhunderts, „Neue Seidenstraße“ oder „One Road, One Belt“ genannt, an. Die Erschließung eines neuen Wirtschaftsraumes von China bis Mitteleuropa wird die vorherrschende Infrastruktur grundlegend verändern und China zur Weltmacht aufsteigen lassen. BM Norbert Hofer hat durch das mit China abgeschlossene Abkommen Österreichs Rolle als „First mover“ und möglicher Verkehrsknotenpunkt im größten Wirtschaftsprojekt aller Zeiten gesichert.
Mit einem einzigartigen Konzept und dessen Umsetzung gelingt es Kurator Prof. Dr. Schuster und der Familie Rahimy, Experten auf diesem Gebiert, einen eindrucksvollen Bogen zwischen Vergangenheit und Zukunft zu schlagen und den Besucher auf eine Reise durch die Jahrhunderte mitzunehmen. Kostbare Exponate, originalgetreue Installationen, Fotos, Landkarten und Pläne erwecken die Völker und Kulturen der Seidenstraße auf 1000m2 zu neuem Leben. Unter diesem Aspekt gewinnt die aktuelle Entwicklung der „Neuen Seidenstraße“ besondere Bedeutung und führt zu einem tieferen Verständnis des wirtschaftlichen und politischen Weltgeschehens. Wertvolle Unterstützung bietet dabei die Zusammenarbeit mit der Botschaft der Volksrepublik Chinas in Österreich.
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