Welterbe

Gemeinde Podersdorf verfasst Resolution zur Rettung des Sees

Der Gemeinderat der Marktgemeinde Podersdorf am See machte in seiner letzten Sitzung auf den Erhalt des Welterbes Neusiedler See aufmerksam.

PODERSDORF AM SEE. In einer einstimmigen Resolution appelliert die Gemeinde insbesondere an die Burgenländische Landesregierung, die Österreichische Bundesregierung, sowie an alle politischen Entscheidungsträger und an die maßgeblichen Grundbesitzer und Seegemeinden – auch in Ungarn, die dauerhafte Erhaltung des Neusiedler Sees als prioritäre und dringliche Zielsetzung einzustufen – in Zusammenarbeit mit Naturschutzverantwortlichen und Fachexperten.

Welterbe bewahren

Der Gemeinderat der Marktgemeinde Podersdorf am See bittet eindringlich „alles in Kräften Stehende zu tun, unter vollem Einsatz der eigenen Hilfsmittel und gegebenenfalls unter Nutzung jeder erreichbaren internationalen Unterstützung und Zusammenarbeit“, so wie dies auch das Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt wortwörtlich fordert.

Austrocknung nicht mehr so möglich, wie früher

"Dass Wasserstandsschwankungen bis hin zum Austrocknen des Neusiedler Sees geführt haben, ist geschichtlich dokumentiert. Allerdings muss einer Austrocknung aus heutiger Sicht massiv entgegengewirkt werden", sind sich Herbert Siegmund und Franz Sailer, beide maßgeblich an der Resolution beteiligt, einig.

Denn das natürliche Wiederkehren des Wassers, so wie historisch beschrieben, sei aus vielen verschiedenen Gründen heute nicht mehr so möglich, wie dies früher der Fall war, denn Raab-Rabnitz-Regulierungen würden ein natürliches Wiederbefüllen des Neusiedler Sees verhindern, es fehle an Überflutungsflächen durch Trockenlegungen einschließlich deren Verbauungen, der aktuell extreme Schilfbestand führe zu höchsten Verdunstungsraten und der Klimawandel bringe kontinuierlich zunehmende Hitzetagen und anhaltenden Niederschlagsmangel.
Der Gemeinderat der Marktgemeinde Podersdorf am See fordert daher eindringlich umgehende und wirksame Maßnahmen zur Absicherung und Verbesserung der Wasserbilanz für den Neusiedler See und den Seewinkel samt der Unterstützung neuer Lösungsansätze.

"Wir beurteilen die immer wieder aufgegriffene Argumentation, nicht in die Natur eingreifen zu dürfen, als nicht zielführend! Wir Menschen haben bereits massiv in die Natur eingegriffen, mit dem Bau des Einser Kanals vor über 100 Jahren, der Hanság wurde trockengelegt, die Ikva permanent aus dem Einzugsbereich abgeleitet, das immense Schilfwachstum nicht unterbunden, etc. Den Neusiedler See jetzt sich selbst zu überlassen, ist verantwortungslos. Das Abwenden einer drohenden Naturkatastrophe hat höchste Priorität! Mit den derzeit zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Erkenntnissen und technischen Möglichkeiten muss die Region Neusiedler See als Naturraum und als Erholungsgebiet erhalten werden! Wir alle stehen in der Verantwortung für unsere nächsten Generationen!", ist die Gemeindevertretung überzeugt.

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