Pride-Month bei Ö3
Regenbogen-Zebrastreifen vor der Basilika in Frauenkirchen
Fast überall leuchten im Pride-Month Juni die Regenbogenfarben – aber eben nur fast. Via Ö3 konnten Hörerinnen und Hörer ihren Ort oder ihre Gemeinde anmelden um vom Ö3-Wecker einen Regenbogen-Zebrastreifen im Ort zu erhalten.
FRAUENKIRCHEN. Der Rücklauf war unglaublich, rund 4.000 Nominierungen sind eingegangen, dazu unzählige Postings, Anrufe und Nachrichten mit begeisterten Rückmeldungen. Fünf Regenbogen-Zebrastreifen werden aktuell von Ö3 im ganzen Land installiert – darunter auch in Frauenkirchen.
Klares Statement für mehr Toleranz
Nach Strasshof in Niederösterreich und Leoben in der Steiermark wurde heute, am 5. Juli, der Regenbogen-Zebrastreifen gemeinsam mit den Kindern des örtlichen Kindergartens und der Firma Sefra am Hauptplatz vor der Basilika in Frauenkirchen feierlich seinem Dienst übergeben.
„So ein Zebrastreifen direkt zur Basilika in Regenbogenfarben – mir würd‘ das gefallen“, meinte Robert Kratky im Ö3-Wecker – und dem stimmte der Frauenkirchener Bürgermeister Hannes Schmid gerne zu.
„Der Schutzweg am Kirchenplatz von der Basilika zum Brauhaus ist ein sichtbares Zeichen und klares Statement für mehr Toleranz und gegen Diskriminierung,“ so Schmid, der selbst zum Farbsprüher gegriffen hat.
Scheinbar "kleine" Zeichen sind wichtig
Gesagt, getan: Ö3-Mikromann Tom Walek und das Ö3-Wecker-Maler-und-Anstreicher-Team machten sich auf den Weg nach Frauenkirchen, um den dritten der insgesamt fünf Regenbogen-Zebrastreifen umzusetzen. Dem Event wohnten auch Landesrätin Daniela Winkler, Alfons Haider, Generalintendant der Kulturbetriebe Burgenland, zahlreiche Zaungäste, Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde Frauenkirchen, sowie Andreas Tschida und Dominik Güttersberger von SoHo Burgenland, der erst kürzlich gegründeten LGBTIQ*-Organisation der SPÖ im Burgenland bei. Für Tschida sei gerade dieser Zebrastreifen ein wichtiges Zeichen:
„Manche mögen solche Symbole als Kleinigkeiten abtun, aber für viele queere Menschen im Bezirk Neusiedl und im ganzen Burgenland sind es genau solche Zeichen, die klarmachen, dass unser Bundesland weltoffen und solidarisch ist! In unserem Land haben Diskriminierung und Ausgrenzung keinen Platz: Unser Ziel bleibt ein gutes Leben für alle – unabhängig davon, wen wir lieben!“
„Nach der Pride-Demo in Eisenstadt und zahlreichen Aktivitäten im ganzen Land hat der Pride-Monat mit der Neugestaltung des Zebrastreifens in Frauenkirchen einen gebührenden Abschluss gefunden. Aber all unsere Bemühungen im Hinblick auf Antidiskriminierung werden wir natürlich über diesen Monat hinaus fortführen und in den Alltag einbringen. Leider gibt es in unserer Gesellschaft noch Vorurteile, Hass und Diskriminierung. Wir dürfen dem keinen Raum geben. Wenn wir offen und tolerant sind und zu unseren Werten einstehen, dann helfen wir mit, vor Diskriminierung und Ausschluss zu schützen. Jeder Mensch soll darauf stolz sein können, wie er ist“, sagte die Landesrätin.
Schmid betonte, dass Frauenkirchen für eine bunte, gleichberechtigte Gesellschaft und für Vielfalt steht.
„An einem der meistfrequentierten Bereiche in der Stadtgemeinde – dem Schutzweg von der Basilika zum Alten Brauhaus – setzen wir ein klares Statement für mehr Toleranz und gegen Diskriminierung“, so der Bürgermeister, Hauptinitiator des bunten Zebrastreifens.
Für Haider sei Gleichberechtigung aller Menschen das wichtigste in jedem Land.
„Ich habe in den zwei Jahren, die ich im Burgenland tätig bin, noch nie eine Diskriminierung von einem Burgenländer oder einer Burgenländerin erfahren. Trotzdem ist es wichtig und dieser Zebrastreifen ein farblicher Beweis dafür, dass wir im Burgenland zu allen Menschen stehen. Wir wollen die Gleichberechtigung für alle Menschen, nicht nur in Gesetzen, sondern wir leben das. Und das hier ist ein ganz wichtiges Zeichen“, sagte der Intendant der Seefestspiele Mörbisch.
Laut Straßenverkehrsordnung zulässig
Ja, der bunte Zebrastreifen werde für Aufmerksamkeit sorgen. In Städten wie Paris, London, Hamburg oder Wien sind farbige Schutzwege keine Seltenheit mehr, nun setzt als erste Gemeinde im Burgenland die Stadtgemeinde Frauenkirchen ein Zeichen für Toleranz und Gleichberechtigung. Gleichzeitig werden die bunten Farben aber auch die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer erhöhen. Dank gebühre dem Ö3-Team und Tom Walek für die Idee und das Gewinnspiel, zeigte sich Schmid nach Fertigstellung des bunten Schutzweges zufrieden und betonte:
"Der Regenbogen-Zebrastreifen entspricht der Straßenverkehrsordnung, denn die Felder zwischen den weißen Längsstreifen eines Schutzweges müssen nicht zwingend asphaltgrau sein, sie müssen in ihrer Färbung nur einen ausreichenden Kontrast bilden. Somit bleibt die rechtliche Qualität des Schutzweges erhalten."
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