Bezirk Neusiedl
Verbrecher-Touristen von Hausbesitzer auf frischer Tat ertappt

Von einem Schöffensenat wurde der Angeklagte (Bild Mitte mit weißem T-Shirt und Jean), Mitglied einer kriminellen Organisation, zu einer 18-monatigen teilbedingten Haftstrafe verurteilt. Nicht rechtskräftig. | Foto: Heigl
  • Von einem Schöffensenat wurde der Angeklagte (Bild Mitte mit weißem T-Shirt und Jean), Mitglied einer kriminellen Organisation, zu einer 18-monatigen teilbedingten Haftstrafe verurteilt. Nicht rechtskräftig.
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  • hochgeladen von Gernot Heigl

Nicht nur Urlauber reisen nach Österreich. Auch Verbrecher-Touristen „besuchen“ unser Land. Kundschaften geeignete Objekte aus. Spionieren und Observieren. Ist die Situation günstig, schlagen die Täter zu. So wie in einem Wohnhaus im Bezirk Neusiedl. Mit Schraubenziehern bewaffnet, machten sich Mitglieder einer kriminellen Bande aus Albanien an der Terrassentüre zu schaffen. Allerdings war ihre tagelange Beobachtung „fehlerhaft“. Denn statt erhoffter, fetter Beute stand ihnen plötzlich der Haus-Besitzer gegenüber. Überrascht ergriffen die Verbrecher die Flucht. Verhaftet in Italien. Nicht rechtskräftig verurteilt im Landesgericht Eisenstadt.

BEZIRK NEUSIEDL. In Handschellen und von einem Justizwachebeamten begleitet betritt der Angeklagte den Saal 1. Der Albaner, Ende 30, ist gelernter Elektriker. Netto-Verdienst in seinem Heimatland pro Monat 300 Euro. Verheiratet und Vater einer 7-jährigen Tochter. Ein zweites Kind ist unterwegs, allerdings, so der Beschuldigte zur Richterin: „Ich habe keine Ahnung, ob das Baby schon geboren ist!“

Bandenmitglieder kundschafteten Objekte aus

Dem Mann wird vorgeworfen, gemeinsam mit drei weiteren albanischen Bandenmitgliedern, zum Auskundschaften von Einbruchs-Objekten ins Burgenland gereist zu sein. Während einer „Rundreise“ erspähten die Täter im Bezirk Neusiedl ein besonders geeignetes Wohnhaus. Rund eine Woche lang beobachteten sie das Gebäude. Legten sich Tag und Nacht auf die Lauer. Notierten sich jede Bewegung rund um das ausgesuchte Objekt. Und fuhren dann mit dem „Spionage-Wissen“ wieder in ihr Heimatland zurück. Um dort den Coup zu planen.

Schraubenzieher vs Terrassentüre

Einige Zeit später, am 6. Jänner dieses Jahres, kehrten 3 von ihnen an den vorher bestimmten Tatort zurück. Während ein Bandenmitglied als Chauffeur im Fahrzeug blieb, schlichen der Angeklagte und ein Mittäter zu dem Wohngebäude. Mit starken, großen Schraubenziehern positionierten sie sich links und rechts der Terrassentüre. Gleichzeitig machten sie sich an die „Arbeit“. Drückten. Hebelten. Zogen und zerrten. Von geräuscharm keine Spur, waren sie doch sicher, dass niemand im Haus ist.

Hausbesitzer stand Tätern gegenüber

Weit gefehlt. Denn durch einen Zufall befand sich der Besitzer in dem Gebäude. Von dem verdächtigen Lärm aufgeschreckt, ging er ins Wohnzimmer - und stoppte geschockt. Ihm standen die zwei Einbrecher gegenüber. In flagranti ertappt. Trotz der Überzahl ließen sie sich aber auf keinen Kampf ein, sondern machten am Absatz kehrt, liefen davon und hauten mit dem Fluchtwagen ab. Mit Vollgas.

"Ich brauchte Geld für meine Familie"

Aufgrund einer perfekten Personenbeschreibung und polizeilich sichergestellter Spuren konnten die Albaner ausgeforscht werden. Ein sofort erlassener europäischer Haftbefehl führte in Italien zum Erfolg. Dort klickten für das Trio die Handschellen. Zwei Bandenmitglieder wurden bereits verurteilt, der dritte Verbrecher verantwortete sich in Eisenstadt vollinhaltlich geständig. Als Begründung für seine Tat gab er eine finanzielle Notsituation an. „Ich brauchte Geld für meine Familie!“

18 Monate teilbedingte Gefängnisstrafe

Der Schöffensenat und zwei Berufsrichter sprachen den Angeklagten schuldig. Verhängten eine nicht rechtskräftige Gefängnisstrafe von 18 Monaten, davon 6 unbedingt. Die restlichen 12 Monate bedingt unterliegen einer 3-jährigen Probezeit. Der Täter nahm das Urteil an, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab und hat daher drei Tage Bedenkzeit.

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