Biohof Titz in Apetlon
"Man arbeitet mit der Natur!"
APETLON (cht). Den Betrieb von Hans Titz gibt es seit vielen Generationen. Wie lange genau, kann er gar nicht sagen. Er selbst hat ihn von seinem Onkel 1989 übernommen. Damals war der Betrieb konventionell bewirtschaftet, es gab Ackerbau und Weinbau.
"Damals waren die Zuckerrüben für mich der einzige Beweggrund nicht gleich auf Bio umzusteigen", erzählt der Apetloner. "2003 habe ich dann aber mit den Rüben aufgehört und dann war es klar, dass ich biologisch arbeiten möchte." Ab 2002 gab es auch nicht mehr nur Ackerbau und Wein, sondern auch diverse Heil- und Gewürzkräuter, Paprika, Speisekürbis und Paradeiser.
Voraus denken
Biologisch zu arbeiten war natürlich auch eine Herausforderung. "Man muss mehr voraus denken und auf jeden Fall mehr mit der Natur arbeiten, weil man nicht einfach mit irgend einem Spritzmittel drüber fahren kann", meint Hans Titz. "Man muss so denken und so hinarbeiten, dass Krankheiten gar nicht erst entstehen können, dann muss man sie auch nicht bekämpfen."
Hans Titz vermarktet den Großteil seiner Produkte direkt, ein Teil geht auch an den Handel. Auch im Bio-Schatzkistl, das von Neusiedl am See verteilt wird, sind das Gemüse und die Kräuter des Apetloners zu finden, genauso wie im Käse der Schafzucht Hautzinger aus Tadten. "Die Zusammenarbeit mit den Kollegen passt, ich liefere zum Beispiel Basilikum an die Hautzingers, welches dann zum Käse dazu gegeben wird und auch die Gastronomie im Bezirk bekommt Gemüse von mir."
Bunte Vielfalt
Das Gemüse kann sich aber auch sehen lassen. Da findet man je nach Saison grün bzw. rot gestreifte Paradeiser, lila, weiße oder "normale" Paprika genauso wie Steak-Paradeiser, Zuckermelonen, Kürbisse und die verschiedensten Chili und Pfefferoni. Ebenfalls nicht überall zu finden sind Topinambur (eine Knollenfrucht, auch Diabetiker-Kartoffel genannt). Die Kundschaft ist für die Bio-Ware auch gerne bereit etwas mehr zu bezahlen. "Wenn die Qualität passt und die Leute wissen, wo das Gemüse oder die Kräuter herkommen, die sie essen, zahlen sie gerne etwas mehr, allerdings bin ich mit meiner Ware nicht wirklich viel teurer, das muss ich auch sagen."
Es summt in den Folien
Zum Bestäuben der Paradeiser und Paprika hat Hans Titz Hummelvölker in den Folienhäusern untergebracht. Und auch bei seinen Kürbissen wird es bald summen. Ein befreundeter Bienenzüchter stellt nämlich Bienenstöcke zu den Feldern von Hans Titz. "Das ist eine win-win Situation", so Titz. "Die Bienen können sammeln und meine Pflanzen werden gleichzeitig bestäubt", ist er von seiner Arbeitsweise überzeugt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.