Die "Wellentänzerin" aus Podersdorf wurde am Ostersonntag geborgen

PODERSDORF AM SEE. Dank Podersdorfer Feuerwehrtaucher wurde die sogenannte "Wellentänzerin" - es handelt sich hierbei um eine Boje mit Wein von Fabian Sloboda aus Podersdorf am See - trotz Sturmböen am Ostersonntag nach fünf Monaten im Neusiedler See wieder an Land geholt.
Der Wein wurde in einer ersten, kleinen Verkostungsrunde unter Podersdorfer Gastronomen verkostet, wobei sich dabei zu unserer großen Freude zeigte, dass er Bestnoten erhielt und: "Er schmeckt gänzlich anders als die Rückstellprobe, sprich derselbe Wein, nur 144 Tage keller- statt seegelagert", weiß Winzer Fabian Sloboda. 

Ziel erreicht

"Damit haben wir unser erstes Ziel erreicht", meint auch Nikolaus Eberstaller. "Wir wollten ja den geschichtlichen Hintergrund nachvollziehen und die Historie "bewegten Weines" wie zB Portwein oder die Weine des Luis Gaspard Etournel um ein Kapitel erweitern. Wir wollten zeigen, dass Bewegung die Reife völlig anders und vor allem positiv prägt. Beides ist uns gelungen", freut sich der Golser.

Wissenschaftliches Projekt

"Was wir aus dem Wasser geborgen haben, ist kein stählernes Osterei, sondern ein wissenschaftliches Projekt. Gefüllt mit der Weißweinsorte Grauburgunder lagerte unser Wellentänzer von Martini 2017 bis Ostersonntag im größten Schatz unserer Region, dem Neusiedler See", so Fabian Sloboda. "Das haben wir natürlich nicht aus Jux und Tollerei getan, sondern weil wir uns davon etwas erhoffen. Die Erkenntnis, dass bewegter Wein besondere geschmackliche Eigenschaften entwickelt, ist nicht neu, wurde aber beinahe vergessen. Die Boje war im Wasser bzw. Eis massiven Kräften ausgesetzt, sie hat diese aber mit einigen Dellen und Schrammen überstanden."
Um die Erkenntnis des "bewegten Weines" zurück zu holen, wurde nun der Wein 144 Tage im See gelagert. Das Bundesamt für Weinbau begleitet das wissenschaftlich, um das Projekt fundiert ausarbeiten zu können. Man darf auf die Ergebnisse gespannt sein.