Kommt der Neusiedler See auf die Rote Liste?
Anlässlich des „World Wetlands Day 2018“ (am 2.2.2018) warnen Bürgerinitiativen und „Alliance For Nature“ vor der Verbauung des Neusiedler Sees, der gemäß internationalem „Übereinkommen über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel, von internationaler Bedeutung“ (Ramsar-Konvention) im Jahr 1983 in die „Liste international bedeutender Feuchtgebiete“ (auch Ramsar-Gebiete genannt) aufgenommen wurde.
Die anerkannte Umwelt- und Landschaftsschutzorganisation „Alliance For Nature“ wurde beauftragt, eine Dokumentation über Bauprojekte zu erstellen und kam zum Schluss, dass in vielen Gemeinden rund um den Neusiedler See (z.B. in Breitenbrunn und Neusiedl am See) Projekte geplant bzw. bereits in Realisierung sind, die weit in den Schilfgürtel bzw. freie Wasserfläche des mehrfach geschützten und grenzüberschreitenden Steppensees reichen.
Der Neusiedler See ist als eines der bedeutendsten Vogelreservate Europas
· Landschaftsschutz- und Teilnaturschutzgebiet seit 1977,
· UNESCO-Biosphärenreservat seit 1977,
· Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung gemäß Ramsar-Konvention seit 1983,
· Nationalpark seit 1993,
· Natura-2000- und Europaschutz seit 1996 und
· grenzüberschreitendes UNESCO-Weltkulturerbe seit 2001.
Beeinträchtigung der Lebensräume
„Die geplanten Bauprojekte beeinträchtigen den Neusiedler See als international bedeutenden Lebensraum für die an diesem mehrfach geschützten Steppensee beheimateten Wat- und Wasservögel“, warnt Alliance-Generalsekretär Christian Schuhböck, Gerichtssachverständiger für Naturschutz und Landschaftsökologie.
Sollten die umstrittenen Projekte tatsächlich realisiert werden, droht eine Eintragung in das sogenannten „Montreux-Register“, einer Roten Liste von Ramsar-Gebieten, an denen Veränderungen des ökologischen Charakters eingetreten sind oder eintreten werden.
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